Stadt-Teilchen : Willkommen in Bad Düsseldorf!
Warum nicht samt Pavillon-Gastro zum Kurort werden?
Düsseldorf. Wohnraum ist bekanntlich knapp in Düsseldorf. Dafür werden immer mehr Hotels gebaut, allein am Bahnhof gerade drei. Und die wollen nicht nur in Messezeiten vermietet sein. Auch zwischendurch. Fünf-Sterne-Hotels haben wir inzwischen genug, sogar vielfach ausgezeichnete. Doch so ein richtiges Grand-Hotel, so eines mit einem Plus zu den Fünf Sternen, das fehlt mir eigentlich noch in Klein-Paris.
Hat eigentlich noch irgendeines unserer Hotels außer Tagungsräumen ohne Tageslicht einen wirklich festlichen Ballsaal? Ich schiel’ ja schon auf den trotzigen Turm der Commerzbank an der Breite Straße. Da soll es Pläne geben für einen Hotel-Palast mitten im so genannten Business-District.
Bei den bisherigen ersten Adressen fehlt mir bisher immer irgendwas. Die eine Nobel-Herberge scheint trotz oder wegen aufwendiger Renovierungen irgendwie in ihrem plüschigen 50-Jahre-Charme gefangen. Könnte man ja augenzwinkernd zum Konzept erklären. Aber da bremsen sicher die Betreiber.
Das andere Haus hat zwar auch die Top-Adresse Kö, aber auch keine echte Verbindung zum Boulevard, sieht man mal ab vom üblichen Rein-Raus der Gäste und von denen, die in winzigen Glas-Verschlägen mangels hochherrschaftlicher Terrasse wie im Käfig vor der Fassade hocken. Wenn die Gäste Wellness wünschen, werden sie im Bademantel vom 5-Sterne-Komfort in einen unterirdischen Premium Sport-Club geschleust, der sich alle Mühe geben muss, den Spagat zwischen seinen verschiedensten Zielgruppen hinzukriegen.
Luxus-Hotels als urbane Oasen, wie man sie aus Weltstädten kennt, inzwischen auch aus Berlin, am liebsten mit Weitblick und Dachterrasse, die sucht man in Düsseldorf bisher vergebens. Vielleicht das Hyatt im Hafen, dessen Pebbels-Terrasse im Sommer der Hit ist. Es liegt eben an der noblen Wasserstraße Rhein. Tut die Düsseldorfer Jugendherberge übrigens auch.