Rückkehr zu G9 G9: In Düsseldorf müssen fast alle Gymnasien umgebaut werden

Düsseldorf · Die Rückkehr zu „G9“ wird zur baulichen Herkulesaufgabe für die Stadt. Erneut stehen Investitionen von rund 160 Millionen Euro im Schulausschuss an, größtes Projekt: Der Neubau des Wim-Wenders-Gymnasiums bis 2023.

 Wim Wenders besuchte Ende 2018 das nach ihm benannte Gymnasium in Oberbilk.

Wim Wenders besuchte Ende 2018 das nach ihm benannte Gymnasium in Oberbilk.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Lars Heidrich

Neubauten, Ergänzungsbauten, Umbauten im Bestand: Die Schaffung der dringend benötigten Räume für den Ausbau von Gymnasialplätzen wird in Düsseldorf mehr und mehr zur Herkulesaufgabe. Deshalb legt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche dem Schulausschuss nächste Woche bereits das siebte Paket Schulorganisatorischer Maßnahmen (SOM VII), das – zählt man den Neubau des Wim-Wenders-Gymnasiums dazu – stramme 160 Millionen Euro schwer ist.

Neben den generell steigenden Schülerzahlen geht es diesmal insbesondere um die Wiedereinführung des neunjährigen Bildungsgangs an Gymnasien (G9). Im Sommer kehren alle Düsseldorfer Gymnasien von G8 zu G9 zurück. Zwar gibt es demnach erst zum Schuljahr 2026/27 wieder neun Jahrgangstufen von der „Fünf“ bis zur „13“; doch zusätzlicher Raumbedarf ergibt sich spätestens  2023, wenn die zehnten Klassen geschlossen bestehen bleiben in der Sekundarstufe I und sich nicht wie bisher bei G8 auf die kleineren Kurse in Sekundarstufe II verteilen.

Wim Wenders-Gymnasium wird bis 2023 neu gebaut

 Das Max-Planck-Gymnasium in Stockum erhält einen Erweiterungsbau. Die Arbeiten haben bereits begonnen.

Das Max-Planck-Gymnasium in Stockum erhält einen Erweiterungsbau. Die Arbeiten haben bereits begonnen.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Die mit Abstand größte Baustelle entsteht Anfang 2020 am Wim-Wenders-Gymnasium. Dann werden die alten Schulgebäude an der Schmiedestraße komplett abgerissen, bevor ein dreigeschossiges Ensemble aus drei Lernhäusern und einem Verwaltungshaus (die Vorlage spricht von einer „windmühlenartigen Anordnung“) sowie eine neue Dreifach-Sporthalle errichtet werden. Weil der vorhandene Platz dafür nicht ausreicht, schlägt die Stadt dem Gymnasium das ihr gehörende Nachbargrundstück an der Schmiedestraße zu. Die Kosten liegen bei insgesamt 58, 7 Millionen Euro. Die Stadt plant für Abriss und Neubauten drei Jahre ein, bis zum ersten Quartal 2023 werden daher die Schüler komplett in provisorische Containeranlagen in unmittelbarer Nachbarschaft ausquartiert.

In seiner Vorlage nennt Schuldezernent Burkhard Hintzsche lediglich drei städtische Gymnasien, die 2023  ihre Schüler im Bestand, also ohne Baumaßnahmen, unterrichten können: Georg-Büchner, Goethe und Max-Planck. Wohlgemerkt: Bei den beiden Letzteren werden gerade größere Anbauten realisiert.

Die Zügigkeit (Klassen pro Jahrgangsstufe) soll an allen Schulen gehalten werden – Ausnahme ist das „Görres“ an der Kö, das 2023 wieder zu nur drei Zügen zurückkehrt. Die Traditionsschule leidet schon jetzt unter Raumnot, wartet zum Beispiel immer noch auf einen Speiseraum für die Schüler und kann baulich nicht erweitert werden.

An allen anderen Gymnasien indes können und müssen die Bautrupps anrücken. So wird am Humboldt eine neue Dreifach-Sporthalle gebaut, die auch vom Leibniz-Montessori-Gymnasium mitgenutzt werden soll; außerdem wird das Gebäude an der Adlerstraße umgebaut, weshalb die Dependance des Walter-Eucken-Berufskollegs in einen Anbau an der Suitbertusstraße ziehen muss. Eine neue Dreifach-Turnhalle bekommt auch das „Annette“ in Benrath, eine Einfach-Halle das Gerresheimer „Poth“-Gymnasium.

An allen anderen Standorten sollen mehr Räume durch Umbauten im Bestand gewonnen werden.

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