Kinderbauernhof Stadt will Gutshof Niederheid nun selber sanieren

Düsseldorf · Therapeuthisches Reiten soll weiter Angebot auf Kinderbauernhof bleiben.

 Emilia (l.) und Matilda kümmern sich um die Ponys auf dem Gutshof Niederheid.

Emilia (l.) und Matilda kümmern sich um die Ponys auf dem Gutshof Niederheid.

Foto: Christopher Mastalerz

Über mangelnde Nachfrage kann man sich beim Kinderbauernhof Niederheid nicht beschweren. Bei den Angeboten wie dem Therapiereiten oder dem Ferienprogramm wollen sich gerade dieses Jahr viele Kinder mit den Tieren beschäftigen, nach dem sie so viele Monate in den eigenen vier Wänden verbringen mussten. Mithilfe der sieben Pferde auf dem Hof lernen sie, wie man mit Tieren umgeht und dass man dabei geduldig sein muss. „Man kann sie nicht wie Werkzeuge benutzen. Die Tiere haben ihren eigenen Kopf und man muss auf sie eingehen, wenn man etwas von ihnen möchte“, erklärt die 19-jährige Simone Gärtner, die schon seit fünf Jahren auf dem Hof hilft.

Dennoch stand laut Betreiberin Christina Tschorn hinter der Zukunft des Hofs immer ein kleines Fragezeichen: „In den zehn Jahren hier hatte ich nie die komplette Planungssicherheit“. Drei Viertel des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Gebäudes sind marode und können nicht genutzt werden. Auf der riesigen Fläche leben nur die wenigen Tiere des Kinderbauernhofs. Der Rest steht leer. Die Stadt als Besitzerin wollte für die drei bis fünf Millionen Euro teure Sanierung des denkmalgeschützten Hofes einen Investor finden, dem sie das Grundstück unentgeltlich verpachten könnte. Einzige Bedingung: Der Kinderbauernhof müsse weiter in der Form erhalten bleiben.

Stadt denkt über Kindergarten und Atelier auf dem Hof nach

Seit Anfang 2016 wurde nach einem Investor gesucht, mit den wenigen Interessenten konnte man sich aber nicht einigen. Nun will die Stadt Sanierung und Nutzungskonzept selbst in die Hand nehmen. Neben dem therapeutischen Reiten und dem Kinderbauernhof könne sich OB Thomas Geisel einen Kindergarten vorstellen, wie er beim Ortstermin am Sonntag mitteilt. Außerdem könne auf dem Dachboden Platz für ein Atelier geschaffen werden. Der genaue Plan soll noch dieses Jahr ausgearbeitet und durch den Rat bestätigt werden. „Ich bin positiv überrascht und glücklich, dass wir hier weitermachen können“, sagt Christina Tschorn. Erste Sanierungsarbeiten sollen im nächsten Frühling beginnen.

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