Düsseldorf Wässerungen und Neupflanzungen: So will die Stadt den Baumbestand retten

Düsseldorf · Der dritte zu trockene Frühling und Sommer hintereinander kündigt sich gerade an und das macht nicht zuletzt den Bäumen in der Stadt zu schaffen. Von einer „vermehrten Trocken- und Totholzbildung in den Baumkronen“ spricht  das Garten- und Forstamt in seiner Informationsvorlage für den Fachausschuss.

 Ein Wassersack steht an einem Baum. Er gibt bis zu neun Stunden Wasser ab. Auch die Jungbäume der Stadt brauchen viel Hilfe.

Ein Wassersack steht an einem Baum. Er gibt bis zu neun Stunden Wasser ab. Auch die Jungbäume der Stadt brauchen viel Hilfe.

Foto: dpa/Martin Gerten

Und die erhöht wiederum auch den  Aufwand in der Verkehrssicherung. Deshalb werden jetzt schon seit Ende April, zwei Monate früher als im Vorjahr, viele Bäume im gesamten Stadtgebiet bewässert.

Baumverluste werden durch Nachpflanzungen nicht ersetzt

Insgesamt sind es mehr als 13 600, vor allem ein bis zehn Jahre alte „Jungbäume“. Knapp 8000 davon werden in Regie der Stadt gewässert. Und dies in der Regel alle zwei Wochen, wobei ein Wässerungsgang im Schnitt 12,50 Euro kostet;  dafür hat das Gartenamt 500 000 Euro extra bereitgestellt. Bleibt es so trocken, müssen die Wässerungen bis Ende Juni durchgeführt werden. Zugleich werden die Bürger aufgerufen, selbst vor ihrer Haustür Jungbäume zu wässern, die dafür geeigneten Wassersäcke bringen ihnen Mitarbeiter des Gartenamtes nach Hause.

Parallel führt das Gründezernat das 2019 aufgelegte Stadtbaumkonzept fort, das bis 2023 die Pflanzung neuer Straßenbäume und die Sanierung vorhandener Baumstandorte in klimatisch besonders belasteten Stadtteilen vorsieht. Es zählt zu den Schlüsselmaßnahmen im Klimaanpassungskonzept für Düsseldorf.

In der zweiten Pflanzsaison sollen 108 neue Straßenbäume gesetzt werden, 100 weitere „Baumstandorte“ sollen saniert werden, teils bei Erhalt des Baumbestandes, teils durch dessen Erneuerung. Wie schwierig es ist, insbesondere für Neupflanzungen geeignete Plätze zu finden, zeigt diese Zahl: Insgesamt wurden 579 mögliche neue Baumstandorte geprüft, von denen dann aber mehr als 80 Prozent bei näherer Prüfung durchfielen. Die Maßnahmen sollen im August beginnen und insgesamt 1,5 Millionen Euro kosten.

Weil offenkundig ist, dass die Zahl neuer Baumstandorte auch künftig nicht mal annähernd die Verluste im Bestand ausgleichen kann (2019 betrug das Defizit an Nachpflanzungen wegen Baumverlusten bei Straßenbäumen über  800 Bäume), beantragte die CDU im Ausschuss zu prüfen, wo zunächst in Parks und Grünanlagen zusätzliche Neupflanzungen von Sträuchern und Bäumen machbar sind. Das wurde ebenso angenommen wie der Ergänzungsantrag der Grünen, wonach insbesondere auf Spielplätzen Schatten spendende Bäume gepflanzt werden sollen.

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