Integrationsrat fordert N-Wort: Anerkennung als rassistisch gefordert

Düsseldorf · Der Integrationsrat fordert, dass der Stadtrat das Wort als rassistisch anerkennt und kulturelle Vielfalt fördert. Anlass ist eine Initiative der UN.

 Pavle Madzirov (CDU) setzt sich gegen Rassismus ein.

Pavle Madzirov (CDU) setzt sich gegen Rassismus ein.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Integrationsrat fordert den Stadtrat auf, sich in einer Resolution zu kultureller Vielfalt zu bekennen und die Verwendung des N-Worts als rassistisch anzuerkennen. Vereine und Bürger sollen zudem von der Stadtverwaltung Unterstützung erhalten, wenn sie sich für die Kultur von Menschen afrikanischer Herkunft und gegen Rassismus einsetzten. Einen entsprechenden Antrag der Ratsfraktionen von CDU und Grünen hat das Gremium jetzt einstimmig beschlossen. Der Stadtrat wird den Antrag voraussichtlich am 23. Juni behandeln.

N-Wort werde noch immer
häufig im Alltag verwendet

„Menschen afrikanischer Herkunft sind noch häufig Rassismus, Vorurteilen und Diskriminierungen ausgesetzt“, sagt Pavle Madzirov (CDU), Mitglied im Integrationsrat. „Wir fordern die Verwaltung auf, bei der Umsetzung der UN-Dekade entschlossener mitzuwirken.“

Die 2014 von den Vereinten Nationen ausgerufene Dekade – also ein politischer Schwerpunkt für die Dauer von zehn Jahren – soll die Rechte von Menschen afrikanischer Herkunft fördern sowie sie vor Rassismus und Diskriminierung schützen. Besonders sprechen sich Mitglieder im Integrationsrat gegen Klischees aus der Kolonialzeit aus. „Die Verwendung des N-Wortes muss allgemein als rassistisch anerkannt werden“, sagt Madzirov. Menschen mit schwarzer Hautfarbe würden im Alltag immer noch häufig mit diesem Wort bezeichnet. „Wir müssen Zeichen der Solidarität setzten und auf solchen Alltagsrassismus aufmerksam machen.“ Madzirov betont, dass sich in Düsseldorf bereits viele Organisationen und Vereine gegen Rassismus und für kulturelle Vielfalt und mehr Respekt einsetzten. Dieses Engagement und zahlreiche Projekte hätten mehr städtische Unterstützung verdient – finanziell wie solidarisch. „Wir müssen aber mehr tun für Toleranz, Willkommenskultur und ein harmonisches Miteinander in Düsseldorf.“ Bestehende Programme könnten weiterentwickelt, neue Aktionen wie interkulturelle Straßenfeste könnten ausgerichtet werden.

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