Brauchtum in Düsseldorf St. Martin reitet durch Kalkum

Düsseldorf · Das Martins-Komitee hat sich viel einfallen lassen, um das Fest sicher gestalten zu können. Das bedeutet aber auch erheblich mehr Arbeit.

 Die Kinder dürfen in Kalkum zuschauen, aber nicht mitziehen.

Die Kinder dürfen in Kalkum zuschauen, aber nicht mitziehen.

Foto: Esser, Paul (pe)

(brab) Das St. Martinsfest wird in diesem Jahr erneut anders als gewohnt ablaufen müssen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind in Düsseldorf bereits viele Martinsumzüge abgesagt worden. Im Stadtteil Kalkum wollte das Martins-Komitee aber nicht erneut auf diese Tradition verzichten. Deshalb hat es in Abstimmung mit dem Ordnungsamt ein Konzept erarbeitet, wie der Martinsabend am Samstag, 13. November, ab 17 Uhr, trotz Corona sicher gestaltet werden kann. Einen richtigen gemeinsamen Zug, an dem sonst mehr als 2000 Kinder, Eltern und Großeltern teilnehmen, wird es diesmal zwar nicht geben. Vorgesehen ist aber, dass der Heilige Mann, dessen Rolle wieder Guido Hoffmann übernimmt, auf einem Kaltblüter den gewohnten rund dreieinhalb Kilometer langen Weg durch das Dorf reitet. Diesmal soll er aber lediglich vom ebenfalls reitenden Bettler (gespielt von Zwillingsbruder Ingo Hoffmann), einer Blaskapelle und dem Tambourcorps Kalkum begleitet werden. „Die Zuschauer können vom Straßenrand aus den kleinen Zug verfolgen, sollen sich diesem aber nicht anschließen“, sagt Friedhelm Brücker vom Komitee. Auch auf die traditionelle Haussammlung wird in diesem Jahr verzichtet. Dafür werden die Kalkumer mit 1400 Flyern, welche in die Hausbriefkästen im Dorf geworfen wurden, gebeten, eine Spende zu überweisen und mitzuteilen, wenn ein Gutschein für eine der Martinstüten gebraucht wird. Auch die Gutscheine werden wieder von den Mitgliedern des Komitees eigenhändig verteilt. „Wir rechnen damit, rund 500 Tüten packen zu müssen“, sagt Brücker. Für deren Ausgabe werden am Martinsabend drei Stellen eingerichtet, damit es nirgendwo zu einem Gedränge kommt. Die Spenden werden für die Bezahlung der Kapelle, eine Zugversicherung und das Material für die Martinstüten eingesetzt. Ein Überschuss wird traditionell an das Kinderhaus St. Lambertus, die Jugendfeuerwehr im Ort und für die Lebenshilfe für geistig Behinderte – Projekt Krönerweg in Unterrath – eingesetzt.

Der Kalkumer Martinszug, der 1909 erstmals organisiert wurde, ist einer der ältesten und schönsten Züge in der Region. „Sein Erfolg hängt mit der schönen Dorfkulisse zusammen und weil er immer samstags stattfindet, wenn beide Elternteile Zeit haben“, sagt Brücker.

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