Kinder in Düsseldorf Konkrete Pläne für Hinterhof-Spielplatz

Flingern. · Die Initiatoren wollen mit Engagement und Ideen aus dem Spielplatz Flurstraße einen Mehrgenerationenplatz machen. Bisher versandeten viele Ideen bei den Ämtern. Anfang 2021 soll das Projekt nun gemeinsam konkretisiert werden.

 Silke Welbers, Stefanie Pürschler-Mir und Eva Beck (v.l.) engagieren sich für den Spielplatz.

Silke Welbers, Stefanie Pürschler-Mir und Eva Beck (v.l.) engagieren sich für den Spielplatz.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Schon mehr als ein Jahr ist es her, seit die Spielplatz-Initiative Flurstraße den vom Flughafen und Antenne Düsseldorf ausgeschriebenen Wettbewerb „Überflieger der Stadt“ gewonnen hatte. Ein Spielgerät im Wert von 25 000 Euro und noch einmal 2500 Euro gab es als Preis für die Quiz-Gewinner. Doch auf dem kleinen Hinterhof-Spielplatz mitten in Flingern wird das Flugzeug-Spielgerät nie stehen. Denn die Verwaltung hatte – unabhängig vom Wettbewerbs-Gewinn der Initiative – bereits andere Ideen für die Flurstraße im „Masterplan Kinderspielplätze“ beschlossen. Mittlerweile wurde dort ein Kletterseilgarten im Wert von 35 000 Euro aufgestellt. Das Flugzeug soll stattdessen auf dem Hermannplatz landen.

Verständlich, dass die an der Initiative beteiligten Anwohner enttäuscht sind. Denn das kleine Seil-Konstrukt nebst dem schon seit Jahren stehendem Sandkasten-Schiff stoßen nicht gerade auf Begeisterung bei Eltern und Kindern. Genau wie die auf der einzigen Freifläche sonderbar aufgestellten, bunten Stangen nehmen die Geräte nur Platz weg. „Dabei könnten wir hier einen schönen, nachbarschaftlichen Begegnungsort für alle Generationen schaffen. Gerade in Flingern, wo immer mehr Freiflächen zugebaut werden“, sagt Silke Welbers. Sie gehört zu der Gruppe aus 14 engagierten Spielplatz-Paten um Initiator Gerd Steinbach. Neben der Instandhaltung haben die Anwohner viele gute Ideen für die Schaffung eines „Vielplatzes“ entwickelt: eine Boule-Bahn für die Senioren des benachbarten Pflegeheims, Tische und Bänke zum gemeinsamen Sitzen, ein Sonnensegel und die Errichtung von Hochbeeten als Urban Gardening. Letzteres bedarf jedoch eines Wasseranschlusses, der vom benachbarten Ölhändler abgezweigt werden müsste. Die 6000 veranschlagten Euro hatte die Bezirksvertretung genehmigt. Doch der Privateigentümer verwies auf technische Probleme, die die Abzweigung wegen eines Rohrbruches unmöglich machen würden. Stattdessen müsse eine neue Leitung gelegt werden, was mehr kostet. Die Stadt prüft derzeit Alternativen.

Auch die Boule-Bahn kommt woanders hin. Zudem problematisiere die Diesel-Belastung des Bodens, resultierend aus einer defekten Zapfsäule des Vorbesitzers des Grundstückes, das Bepflanzen des Areals. Aber auch für diese Probleme haben die Anwohner Lösungen in Eigenrecherche erarbeitet und der Verwaltung mitgeteilt – bisher ohne Gehör zu finden. Zwar sei die Kommunikation mit den verschiedenen Ämtern immer freundlich, betont Welbers. „Aber das dauert alles unendlich lange.“ Die vielen Ideen würden die Initiatoren auch in Eigenarbeit umsetzen, sogar das Budget aus dem Wettbewerbs-Gewinn beisteuern. „Wir haben gerade viele begeisterte Menschen, die aus dem Ort mehr machen wollen. Aber das vergeht. Irgendwann ist die Motivation ausgeschöpft.“ Die Initative wünscht sich, von der Verwaltung ernster genommen zu werden.

Vonseiten der Stadt heißt es auf Nachfrage, man unterstütze das Engagement „ausdrücklich“. Anfang 2021 möchte die Verwaltung gemeinsam mit der Initiative die Ideen in einem Plan konkretisieren und der Bezirksvertretung vorstellen. Dabei soll auch die „Dimensionierung und Verortung einzelner Elemente“ vorgenommen werden.

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