Spendenaktion Düsseldorfer Alessio Lunetto bekommt endlich ein behindertengerechtes Auto

Düsseldorf · Das Fahrzeug ermöglicht dem 29-jährigen Rollstuhlfahrer mehr Mobilität. Doch bis zu diesem Erfolg war es ein langer Weg.

 Alessio Lunetto sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl.

Alessio Lunetto sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl.

Foto: Andreas Vogt

In diesen Tagen ist Alessio Lunetto (29) aus Düsseldorf-Vennhausen überglücklich und ungeduldig. Gemeinsam mit seinem ehrenamtlichen Begleiter und „Bodyguard“ Andreas Vogt (55) organisierte Alessio im Frühjahr eine Spendenaktion mit einem sehr weit gestreckten Ziel: einem über 35 000 Euro teurem Auto, behindertengerecht umgebaut mit Rollstuhlrampe.

Alessio Lunetto ist seit seiner Kindheit an der lebenszeitverkürzenden Krankheit „Muskeldystrophie Duchenne“ erkrankt und sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. Seine Muskeln werden immer schwächer. Dazu gehört sein Herz mit einer Pumpfunktion von unter 30 Prozent.

Doch davon lässt sich der Düsseldorfer Jong nicht abschrecken, denn sein Lebensmotto „Niemals Aufgeben“ gibt ihm Kraft und Hoffnung.

Zur Teilnahme am täglichen Leben ist Mobilität eine nicht gerade selbstverständliche Grundlage. Alessio kann nur mit Begleitung und Unterstützung mobil sein. „Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist in diesem Fall ausgeschlossen. Was er brauchte, war ein behindertengerecht umgebautes Auto. Doch für Alessio und seine Mutter war das finanziell überhaupt nicht machbar“, sagt Andreas Vogt.

Lunetto ließ sich dennoch gemeinsam mit Vogt beim Verein „Mobil mit Behinderung“ beraten, beide wurden dort auch Mitglied. „Ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereines unterstützten uns bei der Vorgehensweise für die Spendenaktion. Der Verein richtete ein Spendenkonto für Alessio ein und gab uns Tipps, welche Stiftungen aus Deutschland wir kontaktieren könnten. Wir mussten einen Haushaltsplan erstellen, Angebote von Fahrzeugumrüstern einholen, einen aktuellen Arztbericht und einen Sozialbericht organisieren, Fotos und eine Dokumentation über Alessios Leben erstellen, Unterlagen von Behörden und Krankenkasse mit beifügen und vieles mehr,“ so Vogt.

Aber: Viele Düsseldorfer, darunter auch Vereine und andere Institutionen, haben Alessio Lunetto unterstützt – finanziell oder auch mit Ratschlägen: Bei einem Aufenthalt Lunettos im Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland informierte ein dort tätiger Pfleger die beiden über die Arbeit der Toni-Kroos-Stiftung in Berlin. Die Stiftung des Fußball-Nationalspielers unterstützt finanziell den behindertengerechten Umbau eines PKW.

„Andreas stellte dort für mich einen Antrag, der von der Toni-Kroos-Stiftung“ bewilligt wurde“, erzählt Alessio Lunetto. „Und eine Original von Toni Kroos signierte Nationalmannschaftstrainingsjacke gab es für mich on top noch dazu.“ Damit war ein Teil der Kosten für den Umbau in Höhe von 10 000 Euro schon einmal sicher. Jetzt fehlten nur noch 25 000 Euro für den PKW, einen VW Caddy von der Firma Kadomo in Hilden, die über Spenden zusammenkamen. Seit dem vergangenen Donnerstag kann Alessio Lunetto das neue Auto nutzen.

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