Familienfest am Freitag SOS-Kinderdorf feiert mit Festakt die Eröffnung

Garath · Vor mehr als zehn Jahren begann die Planung für das neue Gebäude-Ensemble des SOS-Kinderdorfs. Nach einigen Höhen und Tiefen ist es nun fertiggestellt. Am Freitag wird die offizielle Eröffnung mit einem Fest gefeiert.

Im Mittelpunkt des neuen Komplexes steht eine große Eiche.

Im Mittelpunkt des neuen Komplexes steht eine große Eiche.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Das SOS-Kinderdorf feiert gern, doch auf die Eröffnungsparty des neuen Zentrums hat Herbert Stauber fast zehn Monate gewartet. Denn mit einer kleinen Fete wollte sich der Einrichtungsleiter vom SOS-Kinderdorf nicht zufrieden geben „Ich möchte, wenn die Infektionslage es zulässt, ganz groß feiern. Und zwar mit all den vielen Menschen, die uns geholfen haben“, hat er immer wieder betont. „So wie bei der Grundsteinlegung vor mehr als vier Jahren“, sagt Stauber. Am Freitag, 2. September, wird das neue Gebäude-Ensemble des SOS-Kinderdorfs an der Matthias-Erzberger-Straße endlich offiziell eröffnet.

Um 12 Uhr steigt der Festakt mit 150 geladenen Gästen. SOS-Kinderdorf-Vorstandsvorsitzende Sabina Schutter kommt eigens aus München angereist. Zu den Gästen zählen all die, „die uns unterstützt haben“, so Stauber, darunter Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Jugendamtsleiter Stephan Glaremin sowie sein Vorgänger Johannes Horn, der über Jahre den Bau des Zentrums miterlebt und begleitet hat – mit allen Höhen und Tiefen.

Denn es war nicht immer einfach, und die Planung begann schon vor mehr als zehn Jahren. Eigentlich hatte sich SOS auf Grarath Süd-West konzentriert. Es gab schon konkrete Pläne: das Gelände der ehemaligen Hoffnungskirche – und damit verbunden das Mehrgenerationenhaus Hell-Ga als unmittelbarer Nachbar. Die Verhandlungen liefen, es gab sogar schon eine Bauvoranfrage. Doch dann entschied sich der Eigentümer, die evangelische Kirchengemeinde Garath, plötzlich für die Caritas, die dort ein Seniorenwohnheim errichtet hat.

Heute ist das Schnee von gestern. Im Mai 2013 allerdings war dies für SOS-Kinderdorf jedoch ein Schlag vor den Bug. Doch dann kam plötzlich die Idee vom damaligen Jugendamtsleiter Horn und von Stadtdirektor Hintzsche, zu prüfen, ob man auf dem brachliegenden Grundstück an der Matthias-Erzberger-Straße bauen könnte. Das Grundstück liegt gleich gegenüber den Büros von SOS. Aus heutiger Sicht könnte man sagen, an eine viel besseren Stelle als in Süd-West, denn dadurch ist (fast) alles, was das Angebot von SOS betrifft, an einem Ort.

Gekauft und geplant. Was heute auf dem 4200 Quadratmeter großen Grundstück steht, kann sich sehen lassen: In drei freistehende Gebäude ist der Komplex aufgeteilt. Links ist das pädagogische Zentrum mit zahlreichen Besprechungszimmern sowie Büros für die Mitarbeiter (von denen der Chef das kleinste hat), in der Mitte die Kita Schatzkiste, die ihren Betrieb schon im August vergangenen Jahres aufgenommen hat. Im rechten Gebäudekomplex befindet sich das Mehrgenerationen-Haus. Dort befindet sich im Parterre das neue Café, das seinen Namen Café Hell-Ga beibehalten hat. Seit November, seit dem Umzug der letzten Mitarbeiter, herrscht munteres Treiben im Café und im Garten.

Als Statteil-Wohnzimmer beschreibt Herbert Stauber den Gebäude-Komplex, der schon von weitem dank seiner Holzverkleidung sichtbar ist. „Das Angebot soll für Menschen jeden Alters und in jeder Lebenssituation sein“, sagt Stauber. Dazu gehört ein pädagogisches Zentrum mit Beratungs- und Informationsangeboten rund um die Themen Familie und Erziehung. Im Mittelpunkt soll die große Eiche stehen. Diese ist ein Prunkstück, ein imposanter Baum, der nicht gefällt wurde und Herz des neuen Stadtteilzentrums in Garath Süd-Ost ist, um das eine Sitzgelegenheit gebaut wurde. So ist um den modernen Bau eine dörfliche Atmosphäre entstanden. „Uns ist wichtig, dass jeder, der zu uns kommt, sich willkommen fühlt und auf ein offenes Ohr trifft“, sagt Stauber. Außerdem möchte er das Zentrum als einen Platz für alle Garather sehen. Das Warten hat sich gelohnt. Jahrelang geplant, dauerte die schriftliche Genehmigung des Bauantrags eine gefühlte Ewigkeit. Schon im Sommer 2020 sollte der Bau bezugsfertig sein, dann kam auch noch die Corona-Pandemie dazwischen. Umso mehr freuen sich Stauber und seine Mitarbeiter am Freitag auf das große Fest. Denn am Nachmittag, ab 15 Uhr startet das große Familienfest, zu dem alle eingeladen sind.

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