Freizeit So war der Start am Stadtstrand am Robert-Lehr-Ufer

Düsseldorf · Stände und Liegen am Robert-Lehr-Ufer wurden gut angenommen, der nächste Stadtstrand folgt bald.

 Die Plätze des Stadtstrands am Robert-Lehr-Ufer waren beim Start am Samstag gleich gut gefragt. 

Die Plätze des Stadtstrands am Robert-Lehr-Ufer waren beim Start am Samstag gleich gut gefragt. 

Foto: Julia Koch

Entspannte Leute in Liegestühlen, traumhafte Sonnenuntergänge und eine frische Brise um die Nase – all das verbindet man mit einem Tag am Meer. Dass Strand auch mitten in Düsseldorf möglich ist, zeigt das Projekt Stadtstrand. Am Samstag eröffnete am Robert-Lehr-Ufer der erste von drei Stadtstränden. „Wir wollen mit dem Stadtstrand eine ungezwungene Atmosphäre schaffen“, sagt Projektleiter Andreas Knapp. So ist der Bereich am Ufer nicht abgesperrt, der Eintritt ist frei und es besteht keinerlei Zwang, etwas zu essen oder trinken. Jeder Besucher kann eigene Stühle, Decken, seinen Hund oder etwas zu essen mitbringen.

Im Vorhinein war das Projekt vor allem durch seine zeitliche Verzögerung aufgefallen, die Eröffnung sollte ursprünglich Anfang März stattfinden. Zunächst gab es  Gegenwind aus der Politik, wegen den Befürchtungen eines „Ballermann-Feelings“. Auch kamen von Seiten der CDU Zweifel auf, dass Container am Rheinufer zu dessen Verschönerung beitragen. Nach einigem Hin und her erhielt das Projekt seinen Pachtvertrag Mitte März und startete von da an mit der Ausstattung der fünf Container. Die fünf ehemaligen Überseecontainer beinhalten nun Bar, Kühlraum, einen Lagerraum, Toiletten und die Bühne für einen DJ. Dazu kommen jeweils drei wechselnde Foodtrucks mit teils regionalen, veganen oder Bio-Gerichten und das selbstgebraute Bier „Strandhase“.

Gut zwei Stunden nach der Eröffnung sind alle Plätze belegt, einige Gäste tragen bereits Badekleidung und genießen bei einem kühlen Getränk das Sonnenbad. Der erste Eindruck  bei den Gästen ist positiv. „Die Musik könnte etwas leiser und die Sonnenschirme größer sein, aber abgesehen davon gefällt es uns sehr gut. So etwas hat in Düsseldorf gefehlt“, sagt Thomas Dottkers (39). „Wir haben weder Balkon noch Garten und freuen uns über diese Möglichkeit“, sagt seine Frau Sylvia (34). Der Stadtstrand sei eine gute Alternative zu den Kasematten und wenigen Biergärten am Ufer.

Die drei Stadtstrände sollen sich zukünftig an den drei zentralen Brücken Düsseldorfs befinden. Seit Samstag geöffnet ist der Strand am Robert-Lehr-Ufer, südlich von der Theodor-Heuss-Brücke, am ersten Juli folgt die Eröffnung des Strandes unter der Rheinkniebrücke am KIT (Kunst im Tunnel). Ein Starttermin für den dritten unterhalb der Tonhalle an der Oberkasseler Brücke steht noch nicht fest. Dort ist der logistische Aufwand höher, weil mehrere Container übereinander gestapelt werden sollen. Die Standorte wurden von der Stadt vorgegeben, die einen Wettbewerb für das Projekt ausgeschrieben hatte.

Andreas Knapp ist Geschäftsführer von „Küssdenfrosch“ und setzt sich mit seinem Unternehmen dafür ein, alte Gebäude vor dem Abriss zu schützen, um etwa Kulturstätten daraus zu machen und auf diese Weise das historische Stadtbild zu erhalten. Die Idee zum mobilen Strand kam ihm bereits vor mehr als zehn Jahren. „Wenn man nach Madrid oder Lissabon fährt, gibt es das überall.“

Die Konzepte der Stadtstrände variieren je nach Standort: An der Theodor-Heuss-Brücke steht Entspannung im Vordergrund. Am Stadtstrand an der Tonhalle dagegen soll es künstlerischer zugehen. Die Container werden hier mit Streetart bemalt, eine größere Bühne wird Bands, Modenschauen, Poetry Slams und Performances zeigen.

Am KIT soll der Strand ein ergänzendes Angebot für die ohnehin vielen Besucher sein. „Wir wollen keine Konkurrenz für die ansässigen Angebote sein, sondern den Gästen mehr Optionen bieten“, sagt Knapp.

Wichtig war bei der Planung die Flexibilität: Im Falle eines Unwetters oder bei Überschwemmungsgefahr können die  Container, Trucks und Möbel innerhalb eines Tages auf- oder abgebaut werden. Zweiteres ist auch der Grund, warum es nicht möglich war, den Strand mit Sand aufzuschütten: „Das war eine Bedingung der Stadt. Denn sonst würde der ganze Sand im Rhein landen“.

Matthias Böttger ist Gastronom und hat die Container mit Bar, Kaffeemaschine und Lebensmitteln bestückt. Auch für die Auswahl der Foodtrucks ist er zuständig. „Es ist schön, nach der ganzen Arbeit zu sehen, dass der Stadtstrand so gut aufgenommen wird“, sagt er.

In etwa fünf Jahren bestehe laut Stadt noch die Möglichkeit auf zwei weitere feste Standorte des Erholungsortes. Bis dahin können die Besucher die Sommertage an den mobilen Stränden verbringen. Gerade für die heißen Tage in den nächsten Wochen bietet der Stadtstrand eine Option mehr auf Stadturlaub.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort