So viel Müll war nie – Düsseldorf räumt auf

Über 12000 Düsseldorfer halfen in diesem Jahr beim kollektiven Aufräumen ihrer Stadt. Besonders aktiv waren die Kinder.

Düsseldorf. Der diesjährige Dreck-weg-Tag war ein voller Erfolg. Niemals zuvor sei so viel Müll gesammelt worden, gaben die Organisatoren an: Insgesamt 60,8 Tonnen brachte der Unrat auf die Waage. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 19,9 Tonnen.

Das fabelhafte Wetter am Samstag dürfte dazu beigetragen haben, dass viele Helfer noch kurzentschlossen dazukamen. 12619 Personen hatten sich angemeldet, wobei Kinder und Jugendliche den weitaus größeren Anteil ausmachten: Viele Kindertagesstätten und Schulen beteiligten sich an der stadtweiten Aufräumaktion und befreiten schon am Vortag des offiziellen Dreck-weg-Tags ganze Areale vom Müll.

Angelika Pick vom Verein Pro Düsseldorf ist darüber besonders froh: "Es ist wichtig, dass Kinder lernen, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen", sagt sie. Daher gab es für Schulen und Kindergärten auch etwas zu gewinnen: Unter allen teilnehmenden Kindertagesstätten wurden dreimal 200 Euro verlost. Die Schulen konnten nur Geldpreise gewinnen, wenn sie besonders viel Müll eingesammelt hatten.

Am Samstag waren dann im gesamten Stadtgebiet Menschen mit blauen Mützen, Kneifzangen, Handschuhen und Müllsäcken unterwegs. 20 Mitarbeiter der Awista waren damit beschäftigt, an 160 Sammelstellen den Abfall einzusammeln und zu entsorgen.

Viel davon fanden die 250 Jugendlichen der Neuapostolischen Kirche (Nak), die am Rheinufer zwischen Lausward und Hafeneinfahrt unterwegs waren. Neben "normalem" Müll fanden sie am Fluss sogar eine Spülmaschine. Die Nak, die im Mai ihren Jugendtag in Düsseldorf abhält, möchte die Stadt für die 35000 erwarteten Gäste aufräumen: "Wenn man zu Hause Besuch empfängt, macht man ja auch vorher Ordnung", begründet Sabine Heinrich den Einsatz.

Eine weitere Aktion: Gäste der Kneipe Till Eulenspiegel reinigten die Düssel. Die Stadt hatte den Fluss eigens abgesenkt, damit die Helfer an den Müll herankamen, der sich dort angesammelt hatte: Neben ungezählten Flaschen förderten sie viele leere Geldbörsen zu Tage, die dort vornehmlich von Taschendieben entsorgt werden.

Die Wirte der Kneipe, Annette und Willi Helmus, möchten die Düssel stärker ins Bewusstsein rücken und ein Zeichen gegen die Verschmutzung setzen. Ein Signal, das für den Dreck-weg-Tag insgesamt gelten darf.

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