So viel darf die Miete kosten

Neuer Mietspiegel listet Quadratmeterpreise von 4,85 bis 12,10 Euro — Ausreißer gibt es für Quartier und Ausstattung.

So viel darf die Miete kosten
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Für eine Wohnung zahlt man in Düsseldorf — inklusive Kabelanschluss und Isolierfenstern — zwischen 4,85 und 12,10 Euro pro Quadratmeter. Zu dieser Spannbreite gelangt zumindest der aktuelle Mietspiegel von Mieterverein sowie Haus und Grund. Das bedeutet: Gegenüber dem letzten Mietspiegel von 2014 sind die Mieten generell um fünf Prozent gestiegen.

Neu ist, dass im Mietspiegel Modernisierungen (etwa die nachträgliche Wärmeisolierung der Fassade) als Kostenfaktor gesondert berücksichtigt werden, ebenso wie die Lage in sehr gefragten oder besonders unbeliebten Quartieren. So dürfen Vermieter für Wohnungen in Ober-, Niederkassel und der Carlstadt noch einmal fünf bis zehn Prozent auf den obersten Richtwert für ein Baujahr aufschlagen, in Stadtteilen wie Unterbilk, Kaiserswerth und Pempelfort noch bis zu fünf Prozent. In Rath, Hassels, Garath und anderen weniger nachgefragten Quartieren hingegen gibt es Abschläge von drei bis fünf Prozent vom untersten Wert.

Der Mietspiegel dient aber nicht nur als Übersicht, was das Wohnen wo in der Stadt kostet, sondern auch als Grundlage bei Streit zwischen Mieter und Vermieter. „Wer vom Mietspiegel abweichen will, muss das begründen“, erklärt Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Düsseldorfer Mietervereins. Das gelte sowohl für die Erhöhung von Bestandsmieten als auch für Neuvermietungen.

Wenn also in den kommenden Wochen Post vom Vermieter hereinflattert — was nach der Veröffentlichung eines neuen Mietspiegels nicht selten sei —, kann der Mieter nachvollziehen, ob eine etwaige Erhöhung für seine Lage, das Baujahr und die Ausstattung reell ist. Schwieriger anwendbar sind die Richtwerte bei der Wohnungssuche: Wer einem potenziellen Vermieter da ins Gesicht sagt, dass er die Miete nicht für mietspiegelkonform hält, dürfte leer ausgehen. Laut Witzke ist aber auch eine Anpassung im Nachhinein möglich.

Allerdings gehe es auch immer um den Einzelfall: Wer — überspitzt gesagt — die Wohnung mit Marmor tapeziert hat, darf auch deutlich mehr als den Mietspiegel-Wert ansetzen. Die Richtwerttabelle gibt es für drei Euro beim Mieterverein, Oststraße 47.

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