Stadtstrand So sehen die Konzepte für die drei neuen Stadtstrände in Düsseldorf aus

Düsseldorf · Düsseldorf bekommt drei Stadtstrände — und die sollen sich deutlich von dem unterscheiden, was es bislang an gastronomischen Angeboten in Düsseldorf und vor allem am Rheinufer gibt.

Josef Schewe hat den Comic gestaltet. Unter der Oberkassler Brücke steht Kultur im Mittelpunkt — etwa wie hier bei einem Tango-Abend.

Josef Schewe hat den Comic gestaltet. Unter der Oberkassler Brücke steht Kultur im Mittelpunkt — etwa wie hier bei einem Tango-Abend.

Foto: Josef Schewe

Die Macher von „Küssdenfrosch“ haben ihre Konzepte für die Düsseldorfer Stadtstrände mittlerweile konkretisiert und ihre Ideen in einem Comic vorgestellt, der auf der Internetseite „stadtstrand-duesseldorf.de“ studiert werden kann. Eins vorweg: Sand wird es an den Stränden wie einst auf Monkey’s Island im Hafen nicht geben, da sie sich im Überschwemmungsgebiet befinden werden.

Das Hauptanliegen von Geschäftsführer Andreas Knapp, der den fünfjährigen Pachtvertrag mit der Stadt in Kürze unterschreiben will: „Wir wollen schöne Orte schaffen und einen Gegenpol zur Ballermann-Atmosphäre, wie es sie vielerorts gibt.“ Konkret heißt das etwa, dass alle drei Orte — auf der Wiese vor dem Kit-Café, unter der Oberkasseler Brücke vor der Tonhalle und auf dem schmalen Grünstreifen am Robert-Lehr-Ufer unterhalb des Rheinparks nahe der Theodor-Heuss-Brücke — gratis zugänglich sind und nicht eingezäunt werden. Die Preise an immer wieder wechselnden Food-Trucks sollen „sehr erschwinglich“ sein, wie Knapp sagt. Verzehrzwang gibt es keinen. Die Besucher können Getränke und Speisen mitbringen. Auch wenn Knapps Unternehmen einen mittleren sechsstelligen Betrag investieren will, sagt er: „Uns geht es nicht um Gewinnmaximierung.“ Deshalb soll es auch keine „bunte Reklame“ geben, wie es im Comic heißt.

Das einzige, wofür Besucher neben gastronomischen Angeboten zahlen können, sind die Leihmöbel. Bereitstehen sollen etwa Sonnenschirme, Sitzkissen, Hocker, Decken und Liegeteppiche. Diese Aufbauten sollen am Ende eines Abends übrigens in Containern verschwinden. Abtransportiert werden sollen sie wie zunächst überlegt allerdings nicht. „Das würde zu viel Verkehr nach sich ziehen“, sagt Knapp.

Als Eröffnungsdatum ist der 1. März angepeilt, über eine App sollen sich die Besucher aktuell über die Strände informieren können — etwa darüber, ob wetterbedingt geöffnet ist. Als Geschäftsführer für den Betrieb der Strände hat „Küssdenfrosch“ Matthias Böttger gewinnen können, den die Düsseldorfer von der Florabar sowie den Gastronomien im Volksgarten-Kiosk sowie im Sternwartpark kennen. „Wir haben ja keine Ahnung von Gastronomie, wir brauchten einen Profi.“

Trotz vieler grundsätzlicher Gemeinsamkeiten — die Strände haben jeweils ihr eigenes Profil. Ein Überblick:

Am Kit Vor allem für diesen Ort muss man sagen: Er funktioniert auch ohne Stadtstrand. Im Sommer sind die Wiesen neben dem Apollo stets voll. Wohl vor allem deshalb ist es den Machern im Comic wichtig zu betonen, dass niemand verdrängt werden soll, man lediglich ein zusätzliches Angebot schaffen wolle. Auch das Motto für den Strand „Chill2gether“ nimmt auf, was den Ort schon heute ausmacht. Ein entspannter, urbaner Treffpunkt. Musik wird es — wenn überhaupt — nur leise aus dem Container geben. Food-Trucks, Toiletten und Verleihstation werden direkt an der Mauer auf Höhe des Mannesmannhochhauses auf der Wiese aufgebaut. Mehr soll es an dieser Stelle gar nicht sein.


Tonhallenufer In diesem heute meist etwas trist wirkenden Raum unter der Oberkasseler Brücke will „Küssdenfrosch“ den größten Eingriff vornehmen — und zwar mit einem „Stadtstrand Kultur“. Die Foodtrucks sollen östlich der Brücke stehen, direkt darunter eine Bühne, die Fläche soll einladend möbliert werden. Geplant sind Modenschauen, Konzerte, DJ-Auftritte, Tanzevents sowie Streetart und andere Ausstellungen. Hier kann die Musik also auch mal lauter werden.


Robert-Lehr-Ufer Auf den beiden Grünstreifen unterhalb des Rheinparks soll es vor allem um Entspannung gehen, höchstens leise Musik laufen. Motto: „Chill/Chiller/Am Chillsten“. Als besonderes Extra wollen Knapp und seine Kollegen zwei Freiluftduschen für eine mögliche Abkühlung installieren. Freitagabends sollen auf einer kleinen Leinwand gratis Filme gezeigt werden.

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