Trend Slow Food: Ein Loblied auf die regionale Küche

Die Metzgerei Sassen ist das zweite Geschäft in Düsseldorf, das jetzt mit dem Schneckenlogo von Slow Food werben darf.

Trend: Slow Food: Ein Loblied auf die regionale Küche
Foto: Herstix

Düsseldorf. Slow Food — das steht für genussvolles, bewusstes und regionales Essen, das traditionell und auf ursprüngliche Weise hergestellt wird. Slow Food soll eine Gegenbewegung zum uniformen und globalisierten Fastfood sein. Seit Anfang des Jahres ist auch die Düsseldorfer Slow Food Gruppe aktiv und will in der Landeshauptstadt und in der Region verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die regionale Geschmacksvielfalt fördern. „Wir wollen Produzenten, Händler und Verbraucher miteinander in Kontakt bringen, Wissen über die Qualität von Nahrungsmitteln vermitteln und den Lebensmittelmarkt damit transparenter machen“, beschreibt Lothar Herstix, Leiter der Slow Food Ortsgruppe, seine Aufgabe.

Alle zwei Jahre bringt Slow Food Deutschland einen überarbeiteten Restaurant- und Produzentenführer heraus. Wenn 2016 das neue Werk erscheint, soll auch Düsseldorf stark vertreten sein. „Wir sind derzeit dabei, Tipps und Hinweise für geeignete Slow-Food-Läden zu sammeln. Diese werden dann von mir und meinem Team intensiv begutachtet“, erklärt Herstix.

Nach der Bäckerei Hercules an der Ulmenstraße ist die Metzgerei Sassen in Benrath mit Stand auf dem Carlsplatz nun das zweite Geschäft, das von Slow Food empfohlen wird und jetzt mit dem grünen Schnecken-Logo von Slow Food werben darf. Udo Sassen, der die Metzgerei an der Hauptstraße mittlerweile in vierter Generation führt, ist stolz auf die Auszeichnung von Slow Food: „Wir freuen uns, denn Bio-Fleisch und Slow Food passen gut zusammen“, sagt er.

Seit 15 Jahren ist die Metzgerei Sassen ein Bioland-Betrieb und bietet Rind, Kalb, Schwein, Lamm und Geflügel in Bio-Qualität an. Geliefert wird das Fleisch von einer Erzeugergemeinschaft mit 45 Bauern aus dem Umkreis. „Die Wurst machen wir selbst, bis auf wenige Spezialitäten wie Parma- oder Schwarzwälder Schinken, alles ganz ohne Konservierungsmittel und Zusatzstoffe“, berichtet Sassen.

Aus Überzeugung hatte der Düsseldorfer im Jahr 2000 auf Bio umgestellt: „Es war eine Herzensangelegenheit für mich. Wer einmal Mastbetriebe aus der Nähe gesehen hat, kann mich verstehen.“ Bio-Ware sei zwar doppelt so teuer wie Fleisch aus Intensivhaltung, aber das Bedürfnis der Kunden nach ökologisch produzierten Lebensmitteln wachse. „Ich habe diesen Schritt nie bereut.“

Gemeinsam mit seiner Frau Delia führt Sassen das Geschäft. Seine Spezialität ist die Flönz (Blutwurst), die nach dem Rezept des Urgroßvaters von 1904 hergestellt werde. Und von seinem Kochschinken schwärmt Sassen geradezu: „Der ist nicht glasig, sondern hat eine richtige Fleischstruktur und schmeckt einfach fabelhaft.“

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