Schulchaos bei Sturm "Friederike": Stadt will aus Ärger der Eltern lernen

Dezernent Hintzsche sieht aber vor allem Land in der Pflicht.

Schulchaos bei Sturm "Friederike": Stadt will aus Ärger der Eltern lernen
Foto: Lammert

Düsseldorf. In Düsseldorf gab es am Donnerstag wegen des Sturms kein generelles Schulfrei, was der Stadt Kritik eintrug. Schuldezernent Burkhard Hintzsche bezieht Stellung. Herr Hintzsche, warum hat die Stadt nicht schon am Mittwoch allen Schulen gesagt: Morgen bleibt ihr zu?

Hintzsche: Noch am Mittwochabend teilte das Schulministerium auf der Internetseite nur mit, dass Eltern, Schulen und die Stadt als Schulträger entscheiden können, ob schulfrei ist oder nicht. Als ich am Donnerstag um 7 Uhr sah, dass die ersten Böen des für 11 Uhr angekündigten Sturms aufkamen, haben wir im Krisenstab reagiert und sehr zeitnah eine mit der Bezirksregierung abgestimmte Empfehlung an alle Schulen herausgegeben.

Doch da waren viele Kinder schon in den Schulen.

Hintzsche: Das stimmt. Wir haben den Schulleitern gesagt, alle Kinder bis 10.30 Uhr, also noch vor dem Sturm, nach Hause zu schicken, bei denen das ging. Und die, die etwa keine Betreuung daheim hatten, solange in der Schule zu behalten, bis der Sturm vorüber ist.

Optimal lief es nicht — welche Lehren ziehen Sie daraus?

Hintzsche: Ich denke, wir haben insgesamt vernünftig reagiert. Ich räume aber selbstkritisch ein, dass wir bei einer solchen Wetterlage wohl schon am Vortag zu einer Entscheidung hätten kommen können. Daraus werden wir lernen. Allerdings macht in einem Fall wie ,Friederike’, wo die Sturmwarnung ja für ganz NRW galt, auch nur ein landeseinheitliches Vorgehen Sinn, entsprechend bei begrenzten Unwetterwarnungen eine regional-einheitliche Lösung. Heißt: Da ist das Schulministerium gefragt. Denn wenn jede Stadt für sich entscheidet, gibt es Verwerfungen, weil zum Beispiel Eltern, die beruflich in einen andere Stadt pendeln, ein Problem kriegen.

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