Schnell und lecker: Street Food liegt voll im Trend

Die asiatische Tradition ist im Kommen: Zunehmend bieten Restaurants gesunde Snacks, auch als Gegenmodell zu klassischem Fast Food.

Schnell und lecker: Street Food liegt voll im Trend
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Es ist ein Konzept, das das Verständnis von schnellem Essen unterwegs gänzlich ändern könnte: Schnell und raffiniert zubereitete Snacks aus frischen, oftmals regionalen Zutaten, die dem Kunden direkt zur Mitnahme bereitstehen — eine gastronomische Absage an massenproduziertes Fast Food großer Franchise-Ketten. In Südamerika und Asien längst fester Bestandteil der Essensform, erreicht die Idee des sogenannten Street Foods inzwischen auch deutsche Großstädte — auch Düsseldorf.

Eigens dafür ausgerichtete Märkte finden großen Anklang. Der Ursprungsgedanke, dass je Stand nur ein Gericht angeboten wird (so wie in den Heimatländern des Trends), soll erhalten bleiben. Bereits zum zweiten Mal findet im März ein Street Food Festival statt, bei dem die Straßenatmosphäre durch viele unterschiedliche Stände nachempfunden wird.

Veranstalter Vincent Schmidt freut sich über das steigende Interesse: „Bei unserem Verständnis von Street Food geht es darum, die Idee von qualitativ hochwertigen, aber zugleich schnellen Gerichten zu kombinieren.“ Er glaubt, dass generell mehr darauf geachtet wird, woher die täglichen Produkte kommen — herkömmliches Fast Food biete diese Transparenz nicht.

Dass viele der auf dem Festival angebotenen Speisen vegetarisch oder vegan sind, spiegele das insgesamt größere Ernährungsbewusstsein wider, klassisches Street Food enthalte durchaus auch fleischliche Zutaten.

Einer, der weiß, wie gut die fleischlose Variante von Klassikern wie Döner oder Burgern ankommt, ist Max Thyson: Seit Juli 2014 betreibt er das vegane Restaurant SchnellVeg an der Bagelstraße. Mit seinem Team nimmt er in diesem Jahr wiederholt an mehreren Street Food Festivals teil, bei denen er vegane Ravioli und Döner anbieten will: in kleinen Portionen und so, dass sie als Snack verzehrt werden können. „Der Anspruch an Qualität wächst, Essen soll zudem leicht verfügbar sein — Street Food erfüllt diese Standards. Festivals bieten einen schönen Rahmen, ein breiteres Publikum mit den alternativen Gerichten zu erreichen.“ Thysons Konzept der Individualgastronomie kommt an, das Restaurant, das Gerichte auch zum Mitnehmen anbietet, ist gut besucht.

Auch Khanh Tang und seine Frau Thao haben sich dem Gedanken einer frischen und schnellen Küche verschrieben: Im Lokal Veatnam an der Bilker Allee soll der Gast das Gefühl haben, sich auf den Straßen Vietnams zu befinden, während er die Gerichte zu sich nimmt, die dem Street Food nachempfunden sind. Um die Speisen möglichst originalgetreu nachkochen zu können, hat die gebürtige Vietnamesin in Videokonferenzen Kontakt zu Straßenköchen in Asien aufgenommen und sich Tipps geholt.

Den aufkommenden Trend in Deutschland erklärt sie sich durch die Rückkehr zur einfachen Küche: „Die Leute wissen immer mehr, was sie wirklich essen wollen. Gourmetküchen und Fast-Food-Ketten werden diesem Wunsch nach Frische und gleichzeitiger Schlichtheit aber nicht gerecht.“

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