Schnee und Eis stellen die Jecken auf die Probe

In den Brauereien soll es Glühwein geben. Ein Festzelt brach unter dem Schnee bereits zusammen.

Düsseldorf. Die Flügel der Fee brechen unter der Schneelast zusammen: Vor einem solchen Kostümdesaster dürfte mancher Jeck mit Blick auf die tollen Tagen Angst haben. Bei Schneeschauern und eisigen Temperaturen (siehe Kasten) zeigt sich, wer das beste Händchen für die angemessene Verkleidung hat.

Um die Hürden für die Karnevalisten möglich niedrig zu halten, schmiedeten vor allem die Brauereien in den Stunden vor dem Start in die fünfte Jahreszeit noch schnell Pläne. „Wir haben im Hof eine zusätzliche Garderobe aufgestellt, für die vielen Jacken und Mäntel“, sagt Peter König, Inhaber des Füchschens. Seinen Mitarbeitern verspricht er eine extra heiße Suppe, denn Heizpilze wird es bei ihm nicht geben. „Ich bin aus ökologischen Gründen dagegen“, sagt er. Vielmehr baue er darauf, dass es voll wird. „Dann wärmen die Leute sich gegenseitig.“

Michael Schnitzler, Chef des Uerige, hat sich etwas Besonderes ausgedacht: „Bei uns wird es hausgemachten Glühwein geben — solange der Vorrat reicht.“ Ob der allerdings in Kombination mit Altbier nicht zu einem schrecklichen Kater führt, da ist sich auch der Fachmann nicht sicher. „Ich garantiere für nichts“, sagt Schnitzler und lacht.

Auch Tea Ungermann, Junior-Chefin der Brauerei Schumacher, überlegt, ihren Gästen Glühwein anzubieten. „Das werden wir spontan entscheiden“, sagt sie. Denn sie ist der Meinung: „Wer Straßenkarneval feiert, der sollte sich einfach wetterfest anziehen.“

Diese Idee hatten wohl auch die vielen Jecken, die in den vergangenen Tagen die Kostümgeschäfte in der Stadt stürmten. „Momentan stehen täglich kurz vor Ladenschluss noch rund 250 Kunden an unseren Kassen“, sagt Jennifer Hünseler von Deiters an der Völklinger Straße. Und die ziehen sich offenbar warm an. „Besonders Plüsch-Kostüme sind gefragt — Tiger, Bär, Frosch, Drache.“ Von denen gibt es bei Deiters bereits jetzt nur noch wenige Restbestände.

Trotz aller Vorbereitungen haben die Schneemassen am Mittwoch bereits ein erstes Opfer gefordert. In den frühen Morgenstunden brach das Festzelt der Unterrather Funken unter der Last zusammen. „Totalschaden“, konstatierte Vorsitzender Michael Huschens. Zum Glück war ein Ausweichquartier schnell gefunden. Die Funken feierten in der Turnhalle von Tus Nord.

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