Einzelhandel in Düsseldorf Alle Geschäfte voll geöffnet – Fiebermessen bei Apple

Düsseldorf · Seit Montag kann man auch wieder in große Geschäfte zum „Bummeln und Schauen“ gehen. Nicht mehr nur 800 Quadratmeter stehen der Kundschaft zur Verfügung, sondern das komplette Flächenangebot. 

 Reger Andrang herrschte am Montag im wiedereröffneten Apple-Store im Kö-Bogen. Herein kam allerdings nur, wer Geduld hatte und sich ein Fieberthermometer vor die Stirn halten ließ.

Reger Andrang herrschte am Montag im wiedereröffneten Apple-Store im Kö-Bogen. Herein kam allerdings nur, wer Geduld hatte und sich ein Fieberthermometer vor die Stirn halten ließ.

Foto: Schaller, Bernd (bs)

Die nächste Lockerungsstufe für den Handel in Nordrhein-Westfalen ist gezündet. Allerdings ist nur ein Kunde pro zehn Quadratmeter Fläche erlaubt. Vor allem für die Kaufhäuser ist die Änderung dennoch  ein entscheidender Unterschied: Mussten bis letzte Woche noch Mitarbeiter durchs Haus flitzen und von den Kunden detailliert beschriebene Wunschartikel ins Erdgeschoss holen, machen das nun die Kunden wieder selbst.

Bei Apple wird natürlich das größte Bohei gemacht

Insgesamt war die Innenstadt am Montag  zwar etwas voller als schon am Freitag. Der ganz große Ansturm blieb freilich aus, mit dem hatten die Handelsprofis aber auch noch  gar nicht gerechnet. Die Angst vor dem Virus und/oder die Abstands- und Hygieneregeln bremsen die Shoppinglust doch noch erheblich. Der Einzelhandelsverband in Düsseldorf malt ein entsprechend düsteres Bild: In der nach wie vor akuten Coronakrise eile die Konsumstimmung von einem historischen Tiefststand zum nächsten, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ein Rundgang durch die Innenstadt zeigt, wie unterschiedlich die Ladenbesitzer mit der neuen Lage umgehen. Die größte Show macht, fast möchte man hinzufügen: natürlich, Apple. Vor dem Flagshipstore des US-Riesen im Kö-Bogen bilden sich bereits am Vormittag Warteschlangen, die wie am Flughafen durch einen Parcours mit Absperrbändern zum Eingang geführt werden. Dort erwartet dann jeden eine kleine Dame, die sich einen Plastikschutzschirm um den Kopf geschnallt hat und jedem erst einmal kontaktlos ein Laser-Fieberthermometer vor die Stirn hält. „Wir messen deine Temperatur“ steht auf dem Info-Schild daneben. Security-Mitarbeiter bieten Mund-Nasenschutzmasken an. Denn natürlich gilt hier wie überall die Maskenpflicht und ein Sicherheitsabstand von 1,50 Metern.

Insgesamt halten die Geschäfte es unterschiedlich genau mit den Überprüfungen. Bei Karstadt an der Schadowstraße zum Beispiel kann man so hereinspazieren; bei der „Tochter“ Karstadt-Sport um die Ecke hingegen bekommt jeder Kunde beim Eintritt eine Karte mit einer Nummer, die er beim Verlassen wieder in eine Kiste legt. Gegenüber im Kaufhof am Wehrhahn kommt man auch so rein, am Eingang stehen aber Servicekräfte, die darauf achten, dass sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig im Haus aufhalten. Bei Saturn im Sevens werden die Kunden elektronisch an der Rolltreppe zum Eingang in die erste Etage gezählt. Ist es zu voll, heißt es: Halt!

„We are back, um für dich da zu sein“

Ansonsten hängen in vielen Schaufenstern Schilder der Wiedersehensfreude mit der Kundschaft, meist auf Englisch: „Welcome back“ oder „Happy to reconnect“ (Esprit). Andere Geschäfte, sogar eine internationale Kette wie Zara, grüßen aber auch auf Deutsch (“Willkommen zurück“), wieder andere wie Karstadt Sport machen es kumpelhaft und zweisprachig: „We are back, um für dich da zu sein.“ Na, denn.

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