Schießkino auf dem Bauernhof

Bauer will eine Scheune umnutzen, die Stadt bremst ihn.

Düsseldorf. Bauer Peter Kuhles und die Stadt liegen seit langem im Clinch. 1989 wollte der Ludenberger Gästezimmer auf seinem „Hansenhof“ an der Bergischen Landstraße einrichten — doch erst 2009 erteilte ihm die Stadt die Nutzungsgenehmigung. Dann versuchte Kuhles 2005, einen Reiterhof mit 80 Pferdeboxen zu etablieren, wieder lehnte die Stadt ab. Im Herbst 2009 schließlich sorgte ein „Laser-Schießsimulator“ für Aufregung unter den Stadtteilpolitikern: Jugendgefährdend und unverantwortlich seien solche Schießspiele in der Scheune, hieß es parteiübergreifend, noch dazu im Landschaftsschutzgebiet.

Wieder spielt auch die Stadt auf Zeit. Die Bauvoranfrage von Kuhles für die Umnutzung einer landwirtschaftlichen Halle konnte die Verwaltung nicht ablehnen, doch die von ihm gewünschte Genehmigung für die Nutzungsänderung hat sie ihm immer noch nicht erteilt. „Zum Glück“, wie Rainer Klöpper, CDU-Sprecher in der Bezirksvertretung, findet.

Kuhles hingegen fühlt sich schikaniert: „Jetzt wird ein Parkplatz-Problem konstruiert. Spaß macht das alles nicht.“ Dennoch hält er an seinen Plänen fest. Das „Schießkino“ sei fast fertig und werde sehr bald ebenso öffnen wie sein Bauernladen samt Café.

Als Zielgruppe fürs Laserschießen werden insbesondere Jäger genannt, die hier trainieren könnten. Insofern diene der Simulator dem Tierschutz, „denn durch schlechte Treffer leiden Tiere am meisten“. Kommen kann indes jeder — wenn er bereit ist, 100 Euro für die erste und 75 für jede weitere Schießstunde auf dem Hof zu bezahlen.

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