Düsseldorf Schießerei in Oberbilk: Die Spur führt zur Drogen-Mafia

25-Jähriger schwer verletzt. Anklage gegen zwei Männer erhoben.

Düsseldorf: Schießerei in Oberbilk: Die Spur führt zur Drogen-Mafia
Foto: Berger

Düsseldorf. Vier Schüsse trafen einen 25-Jährigen im Oktober vergangenen Jahres nachts vor einer Spielhalle an der Kölner Straße. Alle trafen in die beiden Unterschenkel. Der Kripo war bald klar, dass man den Mann nicht töten wollte. Schüsse in die Beine sind typische Strafaktionen nach Mafia-Manier. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen einen 26 Jahre alten Türken und einen 32-jährigen Mazedonier erhoben. Zwei weitere Komplizen sind flüchtig.

Am 8. Oktober hatte es gegen 3.50 Uhr zunächst einen Streit zwischen dem späteren Opfer und drei bis vier Männern gegeben. Kurz danach verlagerte sich das Geschehen auf die Kölner Straße. Dort sollen die beiden Tatverdächtigen mehrere Schüsse auf den 25-Jährigen abgegeben haben. Der Mann konnte sich mit schweren Verletzungen in die Spielhalle zurückschleppen. Es bestand aber keine Lebensgefahr. Vor der Spielhalle stellte die Polizei mehrere Patronenhülsen sicher.

Die Männer wurden dann im Januar bei einem SEK-Einsatz in Dormagen festgenommen. Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung fand die Polizei 1,2 Kilogramm Kokain. Wie der 25-Jährige erklärte, hätten die Täter gewusst, dass er sich illegal in Deutschland aufhalte und wollten ihn als Drogenkurier anwerben. Das lehnte er aber angeblich ab. Daraufhin sei es zu der Racheaktion gekommen.

Nachdem die beiden Angeklagten bereits in Untersuchungshaft saßen, soll ein Mittelsmann auf den 25-Jährigen zugekommen sein. Der habe ihm Geld angeboten, wenn er seine Täterbeschreibung noch einmal überdenken und dann korrigieren würde. Wann der Prozess stattfindet, steht noch nicht fest.

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