Sana baut in Gerresheim neue Klinik für 61 Millionen

Geplante Sanierung ist vom Tisch, jetzt entsteht während des laufenden Betriebs zweieinhalb Jahre lang ein Neubau.

Düsseldorf. Freitag, kurz vor 11 Uhr, fiel die Entscheidung im Sana-Aufsichtsrat: In Gerresheim wird an der Gräulinger Straße ein neues Krankenhaus gebaut. Rund 61 Millionen lässt sich das der Münchener Konzern kosten, der im Mai vor zwei Jahren die Mehrheit an den städtischen Kliniken in Gerresheim und Benrath übernommen hatte.

Mit der Entscheidung für den Neubau ist die Option vor Tisch, das mehr als 40 Jahre alte Haus zu sanieren. Dieser wäre mit etwas mehr als 52 Millionen Euro zwar deutlich günstiger für die Münchener geworden, der Umbau hätte sich aber mindestens über vier Jahre hingezogen. Im Vertrag mit der Stadt ist festgelegt, dass der Konzern investieren muss - nun also in den Neubau, den Sana "Gesundheitscampus" nennt.

Dieser soll während des laufenden Krankenhausbetriebs entstehen, erster Spatenstich soll nach dem Willen der Klinikmanager schon im vierten Quartal dieses Jahres sein, eine entsprechende Bauvoranfrage bei der Bezirksvertretung soll schon in der Juni-sitzung gestellt werden. Läuft alles wunschgemäß, ist Ende 2011 Eröffnung.

So sehen die Pläne im Einzelne aus: Während des laufenden Betriebs entsteht parallel zum Altbau das neue Klinikgebäude mit Platz für 325 Betten. Die ursprünglichen Pläne, die Zahl auf 240 zu reduzieren sind vom Tisch. 30.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche hat der Bau, etwas mehr als die Hälfte davon sind Funktionsfläche.

Im Untergeschoss (teilweise oberirdisch) wird die Kinderneurologie untergebracht, dazu kommen Archiv, Küche und Wirtschaftshof. Das jetzige Kinderneurologische Zentrum, zwölf Betten in einem Querriegel am Altbau, wird abgerissen und während der Bauzeit ausgelagert. Im Erdgeschoss entsteht ein "Gesundheitsboulevard" mit Frisör, Caféteria, Fußpflege und dergleichen. Auch Notaufnahme, Tagesklinik und die komplette Diagnostik sind dort untergebracht.

Herzstück ist die erste Etage mit Operationssälen, Intensivstation und Dialyse, im Geschoss darüber ist die Technik untergebracht. In den Stockwerken drei und vier sind Patienten untergebracht: Vier Stationen mit je 41 Betten für gesetzlich Versicherte in der dritten, drei Stationen mit 28 Betten für privat Versicherte in der obersten Etage. Besonderer clou: Auf das Flachdach kann jederzeit ein Geschoss draufgesattelt werden. Wachstum ist durchaus einkalkuliert.

Steht der Neubau, fällt das alte Gebäude - es entsteht eine Freifläche, auf der modulartig neue Gebäude entstehen könnten. Etwa für ambulante Leistungen, niedergelassene Ärzte oder im Fall der Fälle für neue Stationen. Dort könnte künftig das Seniorenheim (heute 200 Plätze Am Gallberg) Platz finden.

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