Runder Tisch zum Elbsee
Sportler und Naturschützer fürchten Verdrängungseffekte
Düsseldorf. Probleme zwischen Naturschutz und Sport gibt es am Elbsee auch ohne eine Wellnessanlage genug: So möchten die Kanuten gerne auf dem See trainieren, dürfen dies aber derzeit nicht, um nicht die gefiederten Wintergäste zu verdrängen. Damit Sportvereine und Naturschützer aber nicht nur aufeinander schimpfen, sondern eine für alle akzeptable Lösung finden, haben beide Gruppen einen runden Tisch gegründet.
Und dieser richtet sich gemeinsam gegen das Wellnessbad, das die IDR auf dem ehemaligen Verwaltungsgelände des Elbseekieswerks bauen möchte. "Das Bad tangiert zwar nicht direkt die Interessen der Sportvereine und der Naturschützer", gibt Michael Süßer vom Bund zu. Aber es würde eine große, wenn auch aus Naturschutzsicht nicht besonders wertvolle Fläche blockieren. "Allerdings hat man sich bei der Planung keine gedanken über mögliche Verdrängungseffekte gemacht", bemängelt Süßer. Denn die Sportvereine müssen in absehbarer Zeit den Menzelsee komplett räumen. Wird das Bad gebaut, haben sie aber am Elbsee kaum Erweiterungsmöglichkeiten - es sei denn in Richtung Naturschutzgebiet.
Beschlossen ist das Wellnessbad übrigens noch nicht - derzeit wird noch am Baurecht gefeilt. Die Genehmigung soll Mitte 2010 vorliegen.