Literatur in Düsseldorf Rückenwind für den Bücherbummel

Die Veranstalter haben sich neu sortiert: Im Juni wird Düsseldorf wieder zu einer Stadt der Literatur.

Literatur in Düsseldorf: Rückenwind für den Bücherbummel
Foto: Fürst-F.

Düsseldorf. Ein wenig von der utopischen Kraft der Poesie steckt in diesem Jahr auch in der Organisation von Bücherbummel und Literaturtagen, was an sich ja eine eher nüchterne Angelegenheit ist. Nachdem jedoch der Termin 2014 wegen des Pfingststurms ausfallen und sich der Veranstalter neu sortieren musste, war plötzlich nicht mehr sicher, ob es das Literaturfest überhaupt weiterhin geben werde. Ein paar wackere Buchhändler jedoch wussten den Rückenwind von Stadt, Kultureinrichtungen und die Unterstützung einiger Kollegen hinter sich und gründeten vor gerade einmal zwei Monaten einen Verein. Der hat 30 Mitglieder und auch in diesem Jahr wieder einen Bücherbummel — immerhin schon den 29. — auf die Beine gestellt. Er findet vom 11. bis 14. Juni auf der Königsallee statt und wird eingerahmt von den Literaturtagen vom 8. bis 21. Juni.

Literatur in Düsseldorf: Rückenwind für den Bücherbummel
Foto: Gueth

An seiner Seite weiß der Verein unter anderem Literaturbüro, Stadtbücherei, Zakk und Heine-Institut, welche die Veranstaltung maßgeblich mitprägen. Im Heine-Institut etwa findet erneut die so genannte Experimentale statt. Dabei steht das Thema Literatur und Medien im Mittelpunkt, das unter anderem digitale Poesie einschließt, Videos und Musikstücke wie einen Heine-Rap (19. Juni, 12 bis 20 Uhr, Bilker Straße). Ein Angebot, das sich, wie Institutschefin Sabine Brenner-Wilczek betont, vor allem an das junge Publikum richtet, weswegen die Präsentatoren auch vielfach aus der Düsseldorfer Studentenschaft stammen.

Literatur in Düsseldorf: Rückenwind für den Bücherbummel
Foto: May

In ungewöhnlicher Umgebung tritt Schriftsteller Kai Weyand im Rahmen der Ortserkundungen auf. Er liest im Bestattungsinstitut Frankenheim aus seinem Roman „Applaus für Bronikowski“. Thematisch passen Geschichte und Umfeld aber dann doch zusammen, denn der Romanheld arbeitet als Hilfskraft in einem Beerdigungsinstitut, weil er nichts Besseres finden konnte. Dass er am Ende mit den Toten glücklich wird, wollen ihm Freund und Familie zunächst nicht abkaufen (10. Juni, 19 Uhr Münsterstraße 75).

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Foto: Gülich

Eine andere Sorte Freaks, nämlich solche, die dem Rave der 90er Jahre huldigen, präsentiert Sven Regener am 16. Juni um 20 Uhr im Zakk, wenn er aus „Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“ liest. Bodenständig kriminell wird es, wenn Schreiber Michael Naseband, der ein echter Ex-Ermittler ist, bei einer Bahn-Rundfahrt die miesen Machenschaften der Düsseldorfer Unterwelt zu Tage bringt (14. Juni, 15 Uhr, Abfahrt und Ankunft: Hauptbahnhof).

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