Roter Teppich für Mode-Vips

Mode: Parallel zur CPD gibt es im Juli die neue „Impulse“ mit Top-Labels für Top-Einkäufer. Und: Die Stadt soll mehr von der Messe haben.

Düsseldorf. So langsam kann es jeder Modefreak der Stadt beten: Die Modemesse soll trendiger werden, glamouröser. Kritiker schielten neidisch auf szenige Modepartys in Berlin - und weinten Zeiten nach, in denen Naomi Campbell im Blitzlichtgewitter über die Kö stolzierte. Jetzt zielt die Messeveranstalterin, die Igedo Company, tatsächlich auf die Trend-Geheimtipps der Branche und schenkt der CPD eine kleine modische Schwester: die "Impulse".

Als Messe in der Messe soll die "Impulse" im Juli progressive Top-Marken präsentieren - allerdings nur für extra eingeladene Vip-Einkäufer. Die bekommen einen separaten Eingang und laufen nicht Gefahr, mit den Händlern in einen Tross zu geraten, die in der Accessoire-direkt-Halle Strasskettchen im Dutzend erwerben.

Erst drei Marken haben fest zugesagt - Pui Pui, Aeronautica Militare und Canterbury of New Zealand -, aber die Planung für Lounge, Catering und Vip-Shuttle für die Messebesucher stehen schon.

Mirjam Dietz, die im März das modische Ruder bei der Igedo übernommen hat und das schrumpfende Messchen wieder auf Kurs bringen soll, ist sicher: Gerade in Zeiten eines turbulenten, unsicheren Marktes verkauft sich das obere Ende des Angebotsspektrums hervorragend. "Die Händler brauchen Kollektionen, die sie unterscheidbar machen", sagt die 44-Jährige. "Der Informationsbedarf ist riesig zurzeit."

Um die Top-Marken zu ködern, welche die Top-Einkäufer nach Düsseldorf locken sollen, ist Mirjam Dietz in der vergangenen Woche nach Italien gereist, nächste Woche geht’s nach London. Die meisten Labels wird aber der neue Partner der Igedo nach NRW mitbringen: die Messeveranstalterin Munichfashion Company aus Bayern.

Der Plan: Die Vip-Kunden sollen sich in Düsseldorf inspirieren lassen und erste Orders schreiben, zwei Wochen später auf der Munichfashion Woman können sie dann auch noch ihr restliches Budget ausgeben. So gewinnen beide Standorte und Mode-Deutschland insgesamt, glaubt Dietz - mit einer etwaigen Berlin-Konkurrenz freilich habe die neue München-Düsseldorf-Achse nichts zu tun.

Stärker soll die Modemesse künftig aber auch für Otto Normaldüsseldorfer spürbar sein. Dietz’ Vorgänger hatten immer betont, dass sie auf Glamour pfeifen und verkaufen wollen. "Damit brechen wir", sagt die Igedo-Frontfrau. Zusammen mit Showroom-Betreibern, Stadt und Land gründet die Igedo wohl noch im Mai den Verein "Fashion Net", um Millionen Euro in Aktionen fürs Volk zu stecken.

Eine neue Kö-Modenschau wird es aber mit Sicherheit nicht geben - zu teuer, nicht effizient, heißt es von der Igedo. Aber "imagestärkende und medienwirksame" Kracher-Events werden versprochen. In diesem Sommer allerdings noch nicht, bis dahin will man höchstens kleine Würfe wagen.

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