Rote Karte für Party am Hammer Strand

Stadtverwaltung gegen „Grillen und Chillen“. Aufruf erfolgte über Internet-Netzwerk Facebook.

Düsseldorf. „Wir wollen keine wilde Party feiern, sondern in einem stilvollen Rahmen am Rhein grillen und entspannen“, sagt Marcel Burian, der über die Internet-Gemeinschaft Facebook zum Feiern am Strand in Hamm aufruft. Dass die Stadt mit Verboten sowie hohen Gebührenrechnungen droht und sich manche Anwohner aufregen, kann er nicht nachvollziehen.

„Wir sind alle zwischen 25 und 40 und wollen diese wunderschöne Fläche in unserer Freizeit nutzen. Hier können junge Familien mit Kindern noch Natur erleben“, sagt der Gründer der Facebook-Gruppe, die am kommenden Wochenende zum „Grillen und Chillen“ am Rhein aufruft. Natürlich seien dazu auch die Anwohner in Hamm eingeladen.

Gleich drei Dezernate der Stadtverwaltung haben diesen Plänen eine deutliche Abfuhr erteilt: Gründezernentin Helga Stulgies, die für den Landschaftsschutz zuständig ist, Immobiliendezernent Gregor Bonin und Ordnungsdezernent Stephan Keller kommen — auch nach der jüngsten Diskussion im Stadtrat — zur Auffassung, dass etwaige Massenpartys am Rhein unerwünscht sind. Wie die WZ berichtete, hat es in den letzten Wochen immer wieder Probleme mit Müllbergen am Rhein gegeben.

Nun können Privatleute sich am Rhein verabreden und grillen — das ist erlaubt. „Aber wenn wir von einem Facebook-Aufruf hören, geht bei uns die rote Lampe an“, sagt Keller. Hintergrund: In Hamburg waren zu einer Geburtstagsparty, die versehentlich der Internetgemeinde insgesamt zugänglich gemacht wurde, 1500 Menschen gekommen und hatten eine Familie ins Chaos gestürzt.

Das Liegenschaftsamt hat Burian deswegen mitgeteilt, dass es für seine Veranstaltung die notwendige Vereinbarung nicht geben wird. Er müsse, falls er seine Veranstaltung nicht absagt, mit Reinigungs- und Entsorgungskosten von 2500 und Nutzungsgebühren von mindestens 1500 Euro rechnen.

Eventmanager Burian jedoch hält an Hamm fest. Angst, dass es wie bei der ungewollten Mega-Geburtstagsparty zu Krawallen kommt, hat er nicht: „Es sind immer mal Leute dabei, die sich nicht an die Spielregeln halten. Das werden wir aber auf keinen Fall zulassen“, sagt der Düsseldorfer. Man wolle das Rheinufer vor dem Treffen von Unrat säubern und darauf achten, dass jeder am Ende seinen Müll mitnimmt. Was die Stadt angeht, setzt Burian auf Kooperation: „Wir wollen das Projekt unbedingt durchziehen, hoffen aber auch auf gute Gespräche mit der Stadt und auf ein Miteinander statt einem Gegeneinander.“ Entsprechende Angebote der Stadt gäbe es bereits.

Da will Ordnungsdezernent Keller jedoch keine Missverständnisse aufkommen lassen. „Im Landschaftsschutzgebiet ist seine Veranstaltung verboten und bleibt es auch. Wir können gerne über andere Orte sprechen.“

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