Rosenmontag: Im Maiskolben-Kostüm gegen den Hunger

Mit einem Karnevalswagen wollen Design-Studenten für die Welthungerhilfe werben. Unterstützt werden sie von Wagenbauer Jacques Tilly.

<strong>Düsseldorf. "Wir bauen das Zeug!" Mit diesem Versprechen endete das Zittern. Daumen hoch für den Karnevalswagen der FH- Studenten. Wagenbauer Jacques Tilly, Prinz Josef Hinkel und Engelbert Oxenfort vom Carnevals Comitee stimmten dem Entwurf der Nachwuchsdesigner zu. Nun sind sie Rosenmontag mit dabei: im Maiskolben-Kostüm auf einem Karnevalswagen, der niemanden auf die Schippe nimmt, sondern zwischen Kamelle und Strüssche mit dem Slogan "Weltstadt gegen Welthunger" für die Welthungerhilfe wirbt.

"Das ist ein drastisches Bild, aber eines, das sich selbst erklärt." Jacques Tilly

Spaßig ist das irgendwie nicht: Die ausgehungerten Pappfiguren haben buchstäblich ein Loch im Bauch, das sichtbar wird, sobald der Wagen die Karnevalisten passiert. "Das ist ein drastisches Bild", findet auch Wagenbauer Tilly, der den Studenten beim Bau der Figuren unter die Arme gegriffen hat, "aber eben auch eines, das sich selbst erklärt". Karneval müsse ja nicht immer lustig sein. Wichtig sei, dass der Wagen überrasche, ob die Botschaft "Korn für Burkina Faso" tatsächlich hängen bleibt, sei eine andere Sache.

Fachhochschule will weitere Projekte angehen

Ulrich Schmid von der Welthungerhilfe sieht das ein wenig anders. Er hofft, mit dem Rosenmontagsbeitrag neue Mitstreiter für die gute Sache zu gewinnen und auch die FH-Studenten des Fachbereichs Design setzen auf die Karnevalisten.

Mehrere Wochen haben sie, unterstützt von den Schneidermeistern Toni Stoffels und Karl-Heinz Kluitmann, an den Kostümen gearbeitet. An einer Nähmaschine hatten die wenigsten von ihnen zuvor gesessen, "und den Styropor-Corpus aufzukleben war eine riesige Sauerei", erinnert sich Kluitmann, der zum ersten Mal ein Projekt in dieser Größenordnung betreut hat. "Trotzdem war alles sehr professionell."

Die Fachhochschule will das Partnerjahr zwischen Welthungerhilfe und der Stadt Düsseldorf zum Anlass nehmen, weitere Projekte anzugehen. Auch die Plastiken werden nach den tollen Tagen nicht eingemottet, sie sollen stattdessen bei weiteren Veranstaltungen für die gemeinnützige Organisation werben.

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