Verkehr Rollatortraining kommt bei Senioren gut an

Düsseldorf · Polizei und erstmals auch die Rheinbahn geben Tipps zur Sicherheit.

 Polizeihauptkommissar Joachim Tabath erklärt Alfons Papenhoff, wie er am besten mit dem Rollator in den Bus einsteigt.

Polizeihauptkommissar Joachim Tabath erklärt Alfons Papenhoff, wie er am besten mit dem Rollator in den Bus einsteigt.

Foto: Annic Völkel

Seit knapp einer Woche besitzt Alfons Papenhoff einen Rollator. Doch noch hatte sich der 77-Jährige nicht dazu aufraffen können, die fahrbare Gehhilfe mal auszuprobieren. Am Dienstag ergriff er die Gelegenheit. Die Stadtbezirkskonferenz für die nördlichen Düsseldorfer Stadtteile hatte einen Rollatorentag in Lohausen organisiert. Auf dem Gelände von reha Team West an der Niederrheinstraße traut sich Papenhoff erstmals, mit dem Gehwagen in einen Rheinbahn-Bus ein- und auszusteigen. Nicht nur für ihn eine Premiere, sondern auch für die Rheinbahn. Sie ist erstmals mit einem Bus bei so einer Aktion dabei.

Das begrüßen die Organisatoren des Rollatorentages sehr. Vor allem Polizeihauptkommissar Joachim Tabath ist zufrieden, die Rheinbahn nun als Kooperationspartner zu haben. Seit zwölf Jahren ist er Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei und geht regelmäßig in die Zentren plus und Kirchengemeinden, um ältere Menschen zu informieren. Vor gut zehn Jahren kam aus einem Seniorenheim gezielt die Nachfrage, den Umgang mit dem Rollator zu lernen. Tabath machte dies für eine kleine Gruppe. „Das hat sich dann aber herumgesprochen“, erzählt der 58-Jährige. Die Nachfrage wurde immer gößer, sein Rollator-Training sei bundesweit einmalig gewesen, Nachfragen aus vielen anderen Städten und auch aus dem Ausland waren die Folge.

Kommissar Tabath warnt:
Rollator ist kein Sitzplatz

„Das Hauptproblem ist das Ein- und Aussteigen“, sagt Tabath. Er zeigt den älteren Menschen, wie es sicher geht, empfiehlt ihnen, rückwärts den Bus zu verlassen, damit sie sich nicht mehr auf der Stufe drehen müssen. Und schon auf dem Bahnsteig sollten sie sich bei anderen Fahrgästen und den Busfahrern bemerkbar machen, damit mehr Rücksicht auf sie genommen werde. Das rät Laura Paradiso, die bei der Rheinbahn für das Sicherheitstraining von Schülern und nun auch Senioren Ansprechpartnerin ist. „Die Senioren sollen ruhig dem Fahrer Handzeichen geben und Mitfahrer ansprechen, wenn sie einen Sitzplatz brauchen.“ Denn, so warnt Experte Joachim Tabath: „Der Rollator ist kein Sitzplatz. Bei Vollbremsungen schießt man durch den Bus.“

Kerstin Riedinger, Leiterin im Zentrum plus Kaiserswerth, hat den Trainingstag in Lohausen mitorganisiert. Sie freut sich über die sehr rege Teilnahme der älteren Herrschaften besonders: „Wir wollen auch etwas gegen die Tendenz der Vereinsamung machen, indem wir zeigen, wie öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden können.“

Damit sie am sozialen Leben teilhaben, können Menschen, die nicht mehr so mobil sind, auch den mobilen Begleitservice der Rheinbahn nutzen (Telefon: 5823456). Der holt nicht nur Senioren an der Haustüre ab und bringt sie bis zur Haltestelle. Für Alfons Papenhoff ist das erst mal kein Thema. Er will nun testen, wie er mit dem neuen Rollator klarkommt.

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