„Die Ermittlungen laufen“, war am Montag die Aussage zur Explosion vom Samstag. Aktuell würden Zeugen befragt und überprüft, ob es verwertbare Videobilder gibt. Zudem wartet man im Präsidium auf die Analyse der Sprengkörper aus dem Landeskriminalamt.

Wie die WZ berichtete, haben die Ereignisse vom Samstag nicht zuletzt deshalb Brisanz, weil die Ermittler sich fragen, ob die neue Rocker-Gruppierung Brothers MC dabei ist, sich in Düsseldorf breit zu machen. Anlass zur Vermutung geben die Aussagen des Türstehers, der am Neujahrstag auf Mitglieder der Hells Angels feuerte und der sich nach Medienberichten als den Brothers nahestehend bezeichnet hatte.

Laut Thomas Jungbluth, Experte für Rockerkriminalität beim LKA, hat die Polizei noch keine gesicherten Erkenntnisse: „Wir nehmen das aber ernst und beobachten es aufmerksam.“ Wenn der Türsteher die Brothers MC erwähnt hat, so die weitere Überlegung des Experten, „dann ist die Botschaft gesandt — er wird wissen, warum er es gesagt hat.“

Die Brothers MC sind eine relativ junge Gruppierung, die sich in den vergangenen Monaten vor allem im Ruhrgebiet schnell ausgebreitet hat. Die Polizei weiß, dass viele Mitglieder vorher schon in anderen Rockerclubs aktiv waren, die Mehrzahl bei den Bandidos. Kaum Kenntnis hat sie aber bislang über ihre „geschäftlichen“ Aktivitäten. Am Wochenende führte ein geplantes Treffen der Brothers in Velbert zu einem Großeinsatz der Sicherheitskräfte.

Auch die Wirte in der Altstadt machen sich Gedanken über die jüngsten Ereignisse. „Solange ich nicht weiß, was am Samstag passiert ist, kann ich es nicht kommentieren“, sagt deren Sprecherin Isa Fiedler zunächst. Allerdings spricht sie auch von einer „Eskalation“, die für den Ruf der Altstadt sicher nicht förderlich sei.