Umwelt So wird der Rhine Clean Up 2019 in Düsseldorf

Düsseldorf · Am 14. September sammeln Helfer beim Rhine Clean Up-Tag in sechs Ländern entlang des Flusses Müll und Unrat. Das Konzept wurde in Düsseldorf vorgestellt.

 Stellten den Rhine Clean Up im Rheinturm vor: Sascha Maas, Ingo Lentz, Joachim Umbach, Ronny Zimmermann und Thomas de Groote (v.l.).

Stellten den Rhine Clean Up im Rheinturm vor: Sascha Maas, Ingo Lentz, Joachim Umbach, Ronny Zimmermann und Thomas de Groote (v.l.).

Foto: Anke Strotmann

Aus einer kleinen Idee entsteht manchmal Großes. So groß, dass man sich fragt, welcher Nerv da getroffen wurde. Im vergangenen Jahr wollten die Macher des Projektes Rhine Clean Up die Ufer des Rheins säubern. Die Säuberungsaktion sollte verhindern, dass der Plastikmüll vom Ufer in den Rhein und damit auch in die Meere gelangt. „Ziel war die Beteiligung von neun Städten in drei Ländern“, sagt Thomas de Groote vom Team Rhine Clean Up. Mitgemacht haben letztendlich 10 000 Menschen aus 59 Städten in fünf Ländern. „Das hat uns zunächst überrascht“, sagt Joachim Umbach vom Team Rhine Clean Up. „Aber anscheinend sind wir mit dem Thema in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen.“

Das Ziel für die nächste Rheinsäuberung, das am Dienstag im Düsseldorfer Rheinturm vorgestellt wurde, zeugt von diesem Wissen: am 14. September werden 20 000 Menschen aus 100 Kommunen in sechs Ländern an den Ufern des Rheins erwartet. Die Organisation erfolgt dezentral: Die Städte sind lokale Ansprechpartner, die den Rhine Clean Up koordinieren. „Voraussetzung ist die Zusammenarbeit mit dem lokalen Müllentsorger, der den Abtransport des Mülls garantiert“, sagt Umbach. Um abschätzen zu können, wie viele Müllsäcke benötigt werden, können sich Teilnehmer ab dem 14. Mai auf der Homepage des Projektes registrieren. „In Düsseldorf gibt es zwei zentrale Standorte, an denen die Müllsäcke ausgeben wurden“, sagt de Groote. An weiteren 20 Standorten wurden im vergangenen Jahr Säcke ausgegeben.

Tragende Säulen der Aktion sind Köln, Düsseldorf und Duisburg. In Köln beteiligt sich die Initiative K.R.A.K.E, in Düsseldorf der Verein Pro Düsseldorf und in Duisburg die Offensive für ein Sauberes Duisburg, angeführt von Bürgermeister Manfred Osenger. 2018 haben in diesen Städten jeweils mehr als 1000 Menschen die Flussufer von Müll und Unrat befreit. Am Niederrhein sind fast alle Städte bei der Aktion dabei, unter anderem Kleve, Emmerich und Xanten. „In Krefeld haben im vergangenen Jahr 300 Menschen Müll gesammelt. In diesem Jahr hat die Stadt schon frühzeitig ihre Teilnahme zugesagt“, sagt Umbach.

Unterstützt wird der Rhine Clean Up auch von der Politik. Die Umweltminister der vier Bundesländer, die am Rhein liegen, übernehmen jeweils in ihrem Bereich die Schirmherrschaft über das Projekt. Die Internationale Kommission für den Schutz des Rheines (ISKR) mit Sitz in Koblenz informiert ab Juni in ihren 17 Besucherzentren über die Rheinsäuberung und fordert zur Teilnahme auf. Gesponsert wird das Projekt Rhine Clean Up von der Deutschen Postcode Lotterie, die die Helfer mit Müllsäcken und teilweise auch mit Handschuhen, Westen und Greifern ausstattet. „30 Prozent unserer Loseinnahmen fließen in gemeinnützige Organisationen“, sagt Geschäftsführer Sascha Maas, der sich freut, den Rhine Clean Up-Tag mit Mitarbeitern und Spenden fördern zu können.

Im Vorfeld des Rhine Clean Up-Tages werden Plakate entlang des Rheines die Anwohner auffordern, sich an der Aktion zu beteiligen und damit einen Beitrag gegen die Vermüllung des Rheinufers zu leisten. „Ziel ist es, eine Bewusstseinsänderung herzustellen“, sagt Umbach. Dabei sollen auch die erreicht werden, die bisher nicht mitgemacht haben. In den Sommermonaten Juli und August werden deshalb kleine Teams an den Rheinufern unterwegs sein und Müllsäcke mit dem Hinweis auf den Rhine Clean Up-Tag verteilen. Daran, dass in der Nähe der Rheinufer häufig zu wenige Mülleimer stehen, kann die Initiative nichts ändern.

Der Rhine Clean Up-Tag soll auch in den kommenden Jahren stattfinden, dann eventuell auch mit Aktionen in Schulen. „Wir gehen davon aus, dass es auch in den nächsten Jahren notwendig sein wird“, sagt Umbach. Aber auch danach wird es etwas zu tun geben. „Wenn wir den Rhein mal sauber haben, kümmern wir uns um die Nebenflüsse“, so Umbach.

Der Link zur Webseite, die ab dem 14. Mai erreichbar ist:

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