Rheinischer Karneval soll Kulturerbe werden

Düsseldorf (dpa). Der Rheinische Karneval und der Osterräderlauf im lippischen Lügde sollen auf die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes. Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) habe diese beiden Empfehlungen einer Auswahljury an die Kultusministerkonferenz (KMK) gemeldet, teilte das Ministerium am Dienstag mit.

"Der gefallene Engel" auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug 2014

"Der gefallene Engel" auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug 2014

Foto: Sergej Lepke

Die Jury habe die beiden Empfehlungen aus etwa 20 eingereichten Vorschlägen ausgewählt, sagte ein Sprecher.

Im weiteren Verfahren wählt eine Expertengruppe der Deutschen Unesco-Kommission Anfang 2015 aus den Vorschlägen der Länder voraussichtlich höchstens zwei deutsche Bewerbungen für die internationalen Listen der Unesco aus. Eine Entscheidung dort ist für Ende 2016 geplant. Neben den beiden NRW-Bewerbungen hat das Kulturministerium auch länderübergreifende Vorschläge mit NRW-Beteiligung an die KMK weitergegeben, dazu gehören das historische Schützenwesen und die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft.

Die Unesco hatte 2003 die Möglichkeit geschaffen, neben bedeutenden Stätten, Gebäuden und Dokumenten auch Bräuche und Traditionen einen besonderen Rang als Welterbe einzuräumen. Dazu gehören etwa die Mediterrane Küche, der Argentinische Tango oder die Chinesische Akupunktur. Deutschland war erst vor zwei Jahren dem Unesco-Übereinkommen beigetreten, daher werden jetzt erstmals Vorschläge eingereicht.

Bei dem Osterräderlauf in Lügde werden seit Generationen brennende Holzräder von Hügeln gerollt. In vorchristlicher Zeit hofften die Dorfbewohner, sich damit das Wohlwollen der Frühlingsgöttin „Ostara“ und eine gute Ernte zu sichern. Später soll Karl der Große angeordnet haben, mit dem Brauch die Auferstehung Christi zu feiern.

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