Rheinbahn: Mit Wasser-Diesel gegen Feinstaub

Nach 25 000 Testkilometern erste Erfolge: Gemisch spart Sprit und brennt sauberer.

Düsseldorf. Mit Wasser im Diesel Sprit sparen und die Umwelt schonen - an dieser Vision arbeitet die Rheinbahn seit dem vergangenen Sommer. Ein Test-Bus mit diesem Treibstoff-Gemisch und Spezial-Tankkonstruktion ist seitdem in Düsseldorf unterwegs und soll die Praxistauglichkeit des Wasser-Diesels erweisen. Erste Ergebnisse nach 25 000 gefahrenen Kilometern seien vielversprechend, erklärte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher nun auf WZ-Anfrage.

Erster Pluspunkt: Der mit Wasser und einem Spezial-Emulgator versetzte Diesel senkt den Spritverbrauch des Versuchs-Busses im Vergleich zu reinem Diesel um acht Prozent. "Bei einem Jahresverbrauch von 12 Millionen Liter Diesel sehen wir da ein ordentliches Einsparpotenzial", so Schumacher.

Für die Rheinbahn aber fast noch wichtiger: Der Wasser-Diesel verbrennt sauberer als normaler Treibstoff. Theoretisch soll er den Rußausstoß jedes Dieselmotors um bis zu 80 Prozent, den Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 30 Prozent senken können. Diese Erwartungen sollen durch den Tüv Essen in den nächsten Wochen erst überprüft werden. Eine grobe Trübungsmessung (die Staubhaltigkeit der Abgase wird mit einer Fotozelle "durchleuchtet") habe laut Schumacher aber gezeigt: Die Abgase enthalten deutlich weniger Ruß- und Staubpartikel.

Diese kleinen Erfolge haben die Rheinbahn nun ermutigt, noch in diesem Monat einen zweiten Wasser-Diesel-Bus in Betrieb zu nehmen. Dieser soll über ein "intelligentes" Mischsystem verfügen, das die Diesel- und Wasser-Anteile im Motor je nach Belastung variieren kann (mehr Diesel bei Steigungen zum Beispiel). So soll der zweite Bus noch mehr Sprit sparen.

"Wir betreten hier technisch absolutes Neuland", betont Klaus Klahr, Leiter der Buswerkstätten der Rheinbahn. Die Tanksysteme zum Beispiel habe man eigens entwickeln lassen. Wenn sich die erwarteten Schadstoff-Verringerungs-Effekte bald bestätigen sollten, könnte die Rheinbahn ihre älteren Busse mit geringem Kostenaufwand auf Wasserdiesel umrüsten. Der Effekt: Auch diese Fahrzeuge würden die strengen Abgasvorschriften der ab 2009 geltenden Euro-V-Norm unterbieten können - und dürften, Umweltzone und Feinstaub-Grenzwerte hin oder her, in Düsseldorf weiter Fahrgäste befördern.

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