Rheinbahn: Angriff auf Fahrer war eine Ausnahme

Polizei sucht nach Attacke auf Bahnfahrer weiter Zeugen — Opfer bleibt vorerst zu Hause.

Düsseldorf. Der gewaltsame Tod eines Mitarbeiters der Verkehrsbetriebe in Brüssel zieht weite Kreise. Und auch in Düsseldorf ist am Osterwochenende ein Bahnfahrer angegriffen worden — die WZ berichtete. Gibt es einen Trend zu mehr Gewalt gegen das Personal im öffentlichen Nahverkehr?

Rheinbahnsprecher Georg Schumacher warnt davor, Parallelen zwischen dem Düsseldorfer Fall und Brüssel zu ziehen. „Übergriffe sind ohnehin sehr selten“, sagt er. Ein Angriff aus heiterem Himmel aber wie in der Nacht zum Karfreitag sei eine absolute Ausnahme — und „unfassbar feige“: Der Täter schlug den 39-jährigen Fahrer, der in der geöffneten Tür einer U74 an der Endhaltestelle „Holthausen“ stand, unvermittelt mit einer Flasche.

Eher in das Raster passt ein Fall aus dem vergangenen Juli: Ein Busfahrer bat drei junge Männer beim Einstieg, ihre Zigaretten auszudrücken, daraufhin zerrten sie ihn auf die Straße und prügelten auf ihn ein. Und es gibt Fälle, die gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen; „acht bis zwölf im Jahr“, erklärt Georg Schumacher. Bei über 1300 Fahrern und Kontrolleuren sei das nicht übermäßig viel. Und: „Diese Zahl bleibt konstant.“

Dennoch will die Rheinbahn keinen einzigen Fall dulden, lobt für die Ergreifung des Schlägers 5000 Euro Belohnung aus. „Bisher gibt es aber keine Hinweise“, sagt Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Wer noch Beobachtungen aus der Nacht zu Freitag melden will, kann dies unter Telefon 8700 tun.

Dem Opfer soll derweil jedwede Hilfe zuteilwerden, damit es bald wieder eine Bahn fahren kann. Der 39-Jährige hat vorerst frei — er hatte eine Platzwunde erlitten —, bekam am Wochenende aber Besuch vom Rheinbahn-Vorstand. Jetzt soll er mit der Psychologin im Unternehmen sprechen. Schumacher: „Wir werden gemeinsam einen Weg finden.“

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