Düsseldorf Rhein fällt auf tiefsten Stand des Jahres

Fähre in Himmelgeist fährt nicht mehr, in Zons wird Donnerstag oder Freitag der Betrieb eingestellt. Auch Binnenschifffahrt leidet.

Düsseldorf: Rhein fällt auf tiefsten Stand des Jahres
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Auf 86 Zentimeter ist der Rheinpegel Dienstagnachmittag gefallen und damit auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Und noch ist kein Ende des Abwärtstrends in Sicht. Bis Samstag soll der Pegel laut Elektronischem Wasserstraßen-Informationsservice (Elwis) sogar auf 73 Zentimeter fallen. Der Deutsche Wetterdienst bestätigt die Vorhersage: „Bis zum Wochenende sind am Oberrhein keine größeren Niederschlagsmengen zu erwarten, die Einfluss auf den Pegel haben könnten“, sagt Meteorologin Ulrike Zenkner.

Das hat Auswirkungen auf die Schifffahrt. Die Fähre in Zons wird voraussichtlich Donnerstag oder Freitag ihren Betrieb einstellen, wie Inhaber Wolfgang Jansen auf WZ-Anfrage sagt. „Ab 80 Zentimetern bekommen wir auf der Düsseldorfer Seite mit Kiesbänken massive Probleme.“ Die etwa 150 transportierten Pendler am Tag müssen sich dann einen anderen Weg über den Rhein suchen.

Schon seit einigen Wochen nicht mehr fährt die Fähre von Himmelgeist nach Uedesheim. Ab einem Pegel von 1,50 Metern kann sie aufgrund von Sandbänken ebenfalls nicht am Düsseldorfer Ufer anlegen. Doch das soll sich bald ändern: Hans Schäfer, Geschäftsführer der Rheinfährbetrieb Schäfer GmbH: „Wir wollen die Rampe verlängern, der Antrag ist gestellt, wir hoffen, dass wir noch in diesem Winter anbauen können.“ Bis zu einem Pegel von 1,20 Meter soll der Betrieb dann aufrecht erhalten werden können. Immerhin: Keine Probleme hat Schäfer mit seiner Fähre in Kaiserswerth. Zumindest nicht, bis der Rekord-Tiefststand von 40 Zentimetern aus dem Jahr 2003 erreicht werde.

Doch davon ist im Moment nicht auszugehen. Selbst der extreme Wert von 51 Zentimetern aus dem November vergangenen Jahres liegt noch in weiter Ferne. „Im vergangenen Jahr hat die Niedrigwasser-Phase viel früher begonnen als jetzt. Deshalb rechne ich nicht mit Rekordwerten“, sagt Jan Böhme, Gewässerkundler vom Schifffahrtsamt. Wenn es allerdings weiter extrem trocken bleibe, seien selbst die möglich.

Da die Wassertiefe in der Fahrrinne bei einem Pegel von 86 Zentimetern nur noch mindestens bei 2,39 Metern liegt, kommt es auch bei der Binnenschifffahrt zu Einschränkungen. „Manche Schiffe haben einen möglichen Tiefgang von bis zu vier Metern, die können jetzt nicht mehr voll beladen fahren.“

Das bestätigt Fabian Spieß, Referent beim in Duisburg sitzenden Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt: „Die Fracht wird deshalb zum Teil auf mehrere Schiffe aufgeteilt.“ Die höheren Kosten trägt der Abnehmer der Ladung: „Die Kunden zahlen den Schiffern als Ausgleich für ihren Mehraufwand den vertraglich vereinbarten Kleinwasserzuschlag.“

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