Rentner schlug junge Mutter ins Gesicht
Sie hatte ihn mit Kinderwagen angefahren.
Düsseldorf. Es gibt Menschen, die sind zur falschen Zeit am falschen Ort. So erging es Karl-Heinz E. und der jungen Mutter Magdalena A., die am 31. August vor einem Jahr auf der Christophstraße unterwegs waren.
Die 27-Jährige soll dem Schwerbehinderten mit ihrem Kinderwagen in die Hacken gefahren sein. Daraus entwickelte sich ein heftiger Streit, der mit einer Ohrfeige endete. Vom Amtsgericht war der 71-Jährige wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt worden. Dagegen hatte Karl-Heinz E. Berufung eingelegt.
Nachdem der Schwerbehinderte von der jungen Frau gerammt wurde, soll er mit einem Schirm vor den Kinderwagen geschlagen haben. Danach wollte er den „Tatort“ offenbar verlassen.
„Du bleibst hier, bis die Polizei kommt“, soll Madgalena A. versucht haben, den Rentner festzuhalten. Daraufhin rastete der Mann aus und gab der jungen Mutter eine Ohrfeige. Das brachte ihm eine Strafanzeige ein.
Berufung hatte Karl-Heinz E. eingelegt, weil ihm die Strafe von 500 Euro zu hoch war. Aufgrund des „misslungenen Kaufs einer Eigentumswohnung“ bleiben ihm und seiner Frau im Monat weniger als 500 Euro, um den Lebensunterhalt zu decken.
Waren die Fronten in der ersten Instanz noch unversöhnlich, endete die Verhandlung gestern so harmonisch wie nur wenige Prozesse. Karl-Heinz E. entschuldigte sich formvollendet bei der 27-Jährigen für die Ohrfeige und will ihr 200 Euro zahlen. Daraufhin wurde das Strafverfahren eingestellt — auf Kosten der Staatskasse.