Düsseldorf Rekord-Start für den Caravan Salon

Über 70 000 Besucher kamen am ersten Wochenende zur Caravan-Messe nach Düsseldorf. Die Branche boomt — vom Einstiegs- bis zum Luxusmodell.

Düsseldorf: Rekord-Start für den Caravan Salon
Foto: D. Young / dpa

Düsseldorf. Das erste Wochenende des Caravan Salons bescherte der Messe einen Rekord: Mehr als 70 000 Besucher kamen an den ersten drei Tagen zur weltgrößten Messe für mobile Freizeit — so viel wie nie. „Caravaning ist in! Ob nun mit dem Reisemobil oder dem Caravan, diese Urlaubsform entspricht dem Zeitgeist“, sagte Caravan-Salon-Direktor Stefan Koschke. Über 600 Aussteller präsentieren noch bis 3. September in 13 Hallen und auf dem Freigelände Reisemobile und Caravans jeder Größe und Preiskategorie, außerdem Basisfahrzeuge, Zubehör, technisches Equipment, Ausbauteile, Zelte, Mobilheime, Campingplätze, Reisemobilstellplätze sowie Reisedestinationen. Insgesamt rechnet die Messe mit gut 200 000 Besuchern.

Düsseldorf: Rekord-Start für den Caravan Salon
Foto: Tillmann / Messe Düsseldorf

Die Campingbranche wächst und wächst - bei Caravans zum Anhängen ans Auto genauso wie bei Wohnmobilen, am unteren Ende der Preisskala mit Mini-Caravans für unter 10 000 Euro genauso wie beim Super-Luxus-Straßenschiff für weit über eine Million Euro.

Günstiges Campen für Einsteiger mit freiem Blick auf den Nachthimmel bietet etwa der slowenische Hersteller Adria: Der für 2018 überarbeitete Caravan „Adria-Action“ zum Preis ab 15 999 Euro bietet bei zwei bis vier Schlafplätzen ein riesiges Panoramafenster mit viel Licht im Innenraum und auf Wunsch einen Außengrill am Fahrzeug. Der Adria-Caravan wendet sich klar an eine jüngere Käuferschaft und ist mit rund 1300 Kilogramm vergleichsweise ein Leichtgewicht.

Doch es geht noch leichter, wie der Hersteller Dethleffs, mit seinem Caravan „Coco“ beweisen will. Der 4,25 Meter lange Caravan wiegt 638 Kilogramm - das soll unter anderem Sprit sparen. Dethleffs stellt außerdem als Weltneuheit die Studie „e.home“ für ein Elektro-Reisemobil vor — mit laut- und emissionslosem 80 Kilowatt-Motor, Solarfolie an der Außenhaut und digitaler Steuerung aller Funktionen über eine App. Die Reichweite soll bei 200 Kilometern liegen.

Überschaubare Abmessungen und furchtloses Chauffieren in südeuropäischen Altstadtgassen versprechen sich die Käufer vor allem von ausgebauten Kastenwagen — wie der Studie „DuoCar“ von Hymercar auf Basis eines Mercedes-Benz-Sprinters, zugeschnitten auf die Bedürfnisse eines Paares.

Es gibt Kunden, die nicht so aufs Portemonnaie schauen müssen. Für die bietet Knaus Tabbert eine hochwertig ausgestattete Version des VW Kleintransporters Crafter. Für schicke Möbel, viele Fahrassistenzsysteme und ein gutes Fahrwerk muss der Käufer aber mindestens 75 000 Euro auf den Tisch legen, für weitere Wünsche und entsprechend höhere Preise ist reichlich Platz. Knaus bekommt dabei Konkurrenz von VW selbst. Die Studie „California XXL“ auf Crafter-Basis soll den Mythos der ausgebauten „Bullis“ auf den neuen, größeren VW-Transporter übertragen. Preise wurden noch nicht mitgeteilt. Der normale „California“ auf VW-Bus-Basis kostet zwischen 42 000 und knapp 60 000 Euro.

Das Gegenmodell zum handlichen Kastenwagen ist das Luxus-Straßenschiff - etwa das 12 Meter lange und 530 PS starke Reisemobil „Signature 1200“ von Variomobil auf Mercedes-Basis. Ein exquisites Wohnzimmer mit Bar-Sitzgruppe, dimmbarem Licht im Schlafzimmer, zahlreichen elektronischen Helfer für den Fahrer und Platz für einen kleinen Mercedes-Roadster in der eigenen Garage bietet das Riesenwohnmobil für mindestens eine dreiviertel Million Euro. Dafür könnte man sich auch eine Villa in guter Lage kaufen. Das Luxussegment ist damit keineswegs ausgereizt, wie der zwölf Meter lange Volkner „Performance S“ für rund 1,5 Millionen Euro beweist.

Experten gehen davon aus, dass E-Reisemobile noch einige Jahre bis zur Durchsetzung in größerer Zahl brauchen, schon, weil es an den Stellplätzen noch gar keine Lademöglichkeiten gibt. Hinzu kommt das Gewichtsproblem: E-Mobile dürften im Schnitt mehrere hundert Kilogramm schwerer werden als Verbrennerfahrzeuge.

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