Düsseldorf Rekord: 750.000 Besucher beim Japan-Tag

Die Innenstadt war so voll wie selten. Am Rheinufer ging es nachmittags an einer Engstelle weder vor noch zurück. Dennoch blieb es ruhig und friedlich.

Rund 750 000 Japan-Fans waren am Samstag ans Rheinufer geströmt.

Rund 750 000 Japan-Fans waren am Samstag ans Rheinufer geströmt.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Manga-Fans sind hart im Nehmen. Trotz teilweise starken Regens strömten die Besucher in die Innenstadt zum Japan-Tag. Veranstalter DMT sprach von 650 000 Besuchern, die Polizei erhöhte diese Zahl sogar noch um weitere 100 000 Menschen. Das entspricht in etwa dem Rekordbesuch aus dem Vorjahr. Doch es blieb ruhig und friedlich. Die Polizei sprach von einem störungsfreien Ablauf der Veranstaltung. Zumal die überwiegend jungen Besucher auffällig wenig Alkohol bei sich trugen.

Unter ihnen viele Manga-Fans.

Unter ihnen viele Manga-Fans.

Foto: Judith Michaelis

Um 12.30 Uhr hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel das Fest offiziell auf der Bühne am Burgplatz Fassanstich eröffnet. Allerdings nicht mit einem Fass Altbier, sondern mit einem Sake-Fass.

Düsseldorf feiert den 14. Japan-Tag
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Wegen der Menschenmenge wurde es auf der Rheinuferpromenade teilweise ziemlich eng. Eine Baustelle in der Nähe des Wirtschaftsministeriums sorgte für einen Engpass. Gegen 16.30 Uhr ging an dieser Stelle gar nichts mehr - weder vorwärts noch rückwärts. Viele Besucher wichen über Parallelstraßen aus und umgingen so diese Stelle.

Manga - das ist etwas für große Kinder die sich gerne verkleiden, um ihren Vorbildern aus den japanischen Comics so nah wie möglich zu kommen. Eine Fashion für sich, die aber auch eine Menge Geld kostet. Pia Hilken und Larissa Behrends hatten sich als Lolita verkleidet. „160 Euro habe ich für mein Bunny-T-Party-Set bezahlt“, sagt Pia, „dazu kommen noch die Jacke und ein paar Accessoires, dann kommt schnell einiges zusammen.“ Und Freundin Larissa, extra für den Japan-Tag aus Bremen angereist, ergänzt: „Und wir haben nicht einmal Markenkleider gekauft.“

Für die beiden ist Manga auch eine Weltanschauung, eine Art Kultur. „Was für die einen die Oper ist, das ist für uns eben Manga.“ Beide haben ein Schild mit der Aufschrift „Free Hugs“ umhängen, was übersetzt soviel wie „kostenlose Umarmung“ bedeutet. „Aber das kommt eigentlich aus den USA und hat mit Manga wenige zu tun“, sagt Larissa.

„Der Zeichenstil ist bei Manga-Comics ganz anders als bei den US-Comics“, erklärt Sebastian Kloss von animex.ev, eine der größten Fan-Community in Deutschland, „die Augen sind viel größer, die Figuren markanter und meistens geht es um Alltags- und Liebesgeschichten. Beim Cosplay gibt sogar Deutsche Meisterschaften, bei denen die Teilenehmer versuchen, genauso auszusehen wie ihre Vorbilder in den Comics.“

Doch es gab nicht nur bunte Mangas zu bestaunen. Der Japanische Club bot Kurse für Kalligraphie, der Kunst des Schönschreibens an und Ikabena, die japanische Kunst des Blumenarrangierens, wurde auch gelehrt.

Höhepunkt war aber am Abend das große Feuerwerk. Unter dem Motto „Die Kunst der Mode“ zauberten die Feuerwerker ein 25-minütiges Spektakel an den Himmel. Im Gegensatz zum Vorjahr verlief die Abreise der vielen Besucher reibungslos.

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