Reisholzer Hafen: Künstler zeigen Streetart in der alten Mühle

Nach Knast und Kirche hat der Verein Düsseldorfer Künstler seine kommende Jahresausstellung in den Reisholzer Hafen verlegt.

Reisholzer Hafen: Künstler zeigen Streetart in der alten Mühle
Foto: Vera Sattler

Düsseldorf. Der Verein Düsseldorfer Künstler sucht für seine Jahresausstellung stets nach einem besonderen Ort. Es gab Werke schon im Knast, in der alten Ulmer Höh’, zu sehen, im Bilker Bunker, im Finanzamt Nord, in Schloss Kalkum und in der Christuskirche. Dieses Mal bleibt der Verein in der Nähe seines Hauptquartiers und darf sich auf 400 Quadratmetern einer ehemaligen Getreidemühle niederlassen. Die Rheinische Vermiculite GmbH stellt den Künstlern die oberste Etage zur Verfügung, wo sonst Dämmstoffe produziert und verpackt werden.

Die frühere Mühle liegt gleich gegenüber der Galerie „Töchter und Söhne“. Vera und Eve Sattler haben sie 2015 eröffnet, sie beide sind Mitglieder im Verein Düsseldorfer Künstler — und glauben, dass die Reisholzer Hafengegend in Kunstdingen unterschätzt wird. „Es gibt eine lebendige Szene“, sagt Vera Sattler, die durch die Jahresausstellung im September vorübergehend noch ein bisschen lebendiger werden wird. Und zwar mit Urban-Art-Werken, Musik und auch einer Lasershow an der Fassade des hübschen Backsteingebäudes.

Auch der Titel der Schau „Gegenströmung — Kunst im Hafen“ ist eng mit dem Umfeld verknüpft und vor allem mit den Turbulenzen dort. Der Reisholzer Hafen wird ausgebaut, eine Bürgerinitiative protestiert dagegen, sie befürchtet Lärmbelästigung und Verkehrsprobleme. „Wir unterstützen das Anliegen der Bürgerinitiative“, sagt Sattler. „Der Ausbau geht auch uns und unsere Galerie etwas an und 23 Künstler in den Ateliers an der Reisholzer Werftstraße.“

Künstler der freien Szene könnten in Düsseldorf nicht gerade aus dem Vollen schöpfen, was beispielsweise Arbeitsmöglichkeiten und interessante Ausstellungsflächen angehe. „Auch deswegen haben wir in diesem Jahr Reisholz als Standort für unsere Ausstellung gewählt.

Die ist zu sehen am 2. und 3. September. 50 Künstler machen mit, darunter frau mit bART (Malerei) und LET (Streetart). Zeitgleich findet als Ergänzung zur Jahresausstellung des Vereins eine Foto- und Graffiti-Ausstellung in der Galerie „Töchter und Söhne“ statt. Fotograf Willi Nothers zeigt Skateboardfahrer in Aktion, ansonsten sind Graffitikünstler wie Oldhaus, SZ und Sadam dabei.

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