Demonstration Rechte Hooligans schlagen auf linke Gegendemonstranten ein

Düsseldorf · Video von der Demo der „Patrioten NRW“ zeigt Attacke. Linke blockierten den Zugweg, die Polizei drängte sie ab.

Die Polizei trennt eine Schlägerei zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten.

Die Polizei trennt eine Schlägerei zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten.

Foto: Screenshot Youtube

Trotz großem Polizeiaufgebot ist es am Samstag bei der vom rechtsextremen Bündnis „Patrioten NRW“ organisierten Demonstration in der Innenstadt zu Gewaltausbrüchen gekommen. Ein offenbar von Teilnehmern gemachtes Video zeigt den Angriff von Rechten auf linke Gegendemonstranten am Johannnes-Rau-Platz an der Kniebrücke. Zwei Personen wurden verletzt. Begleitet wird die Attacke mit dem Ruf: „Schlagt sie tot.“ Schließlich kann die Polizei die Situation bereinigen. Polizeisprecherin Susanna Heusgen, bestätigt Angriffe aus dem rechten Lager: „Es gab zwei Körperverletzungs-Delikte und daraufhin Anzeigen.“

Weitere fünf Anzeigen erfolgten vor allem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht. Wie viele Teilnehmer die rechte Demo und die vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ genau hatten, ist umstritten. Während die Polizei pauschal von „mehreren Hundert“ spricht, geht das linke Gegenbündnis von 450 rechten und 350 Gegendemonstranten aus.

Klar ist, dass die Polizei mehrfach Sitzblockaden der Gegendemonstranten aufheben musste, um den Weg der angemeldeten Demonstration frei zu halten. Strittig ist, wie sie das tat. Die Sprecher des linken Bündnisses, Johannes Dörrenbächer und Christian Jäger, behaupten, die Polizei habe auch mit Gummiknüppeln auf Sitzende eingeschlagen. Dafür gibt es keine Belege und die Polizei weist den Vorwurf zurück. Heusgen: „Die Kollegen sind mit einfacher körperlicher Gewalt vorgegangen, sie haben die Blockierer abgedrängt.“

Von Seiten des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ wird auch beklagt, dass die Polizisten die Hooligans und Pegida-Anhänger geschützt und ihnen zumeist den Rücken zugekehrt hätten. „Uns ärgert diese Taktik, da bekannt war, dass gewaltbereite Hooligans aus ganz NRW anreisen würden. Spätestens nach Chemnitz muss klar sein, welche Gefahr von diesem Spektrum ausgeht. Der Aufmarsch hätte nach dem Angriff sofort beendet werden müssen“, meint Johannes Dörrenbächer vom Bündnis. Die Polizei stellt klar, dass die „Patrioten NRW“ eine rechtmäßige Demo angemeldet hätten. Immer wieder hätten am Zugweg Gegendemonstranten provoziert, es habe Pöbeleien hin und her gegeben, die Beamten seien stets eingeschritten, wenn sich die Lager zu nahe gekommen seien. Gerüchte, wonach die rechten Gruppen 2019 einmal im Monat in Düsseldorf zur Demo aufmarschieren wollen, können bislang nicht bestätigt werden. Das linke Bündnis kündigt an: „Wir werden uns gegen diese Aufzüge wehren.“

Die Polizei musste Blockaden der Demo auflösen.

Die Polizei musste Blockaden der Demo auflösen.

Foto: Ingo Lammert/ila-photo
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