Ratgeber: Mit der Fotonovela zum Beruf

Schüler der Hauptschule Itterstraße haben einen Ratgeber der etwas anderen Art entworfen: Berufsfindung als Fotonovela.

Düsseldorf. Schüchtern lächeln Firat (17), Jennifer (17), Joseph (18) und Orsolya (17) für das Pressefoto in die Kamera. Dabei sollten die Zehntklässler das Blitzlicht schon gewöhnt sein. Gemeinsam mit zwölf weiteren Schülern der Katholischen Hauptschule an der Itterstraße gestalteten sie zusammen mit Kunstlehrerin Maria Quesada eine Fotonovela. "Wie leicht ist das Schwere?", ist die Fotogeschichte betitelt.

Berufsfindung und Liebe sind Thema. Die Protagonisten Raphael und Yasmine träumen von einer gemeinsamen Zukunft "mit Familie, Pool und Raphael als Fußballstar." Doch dann kommt alles ganz anders. Raphael verletzt sich schwer, hat "keinen Bock mehr auf Schule" und auch mit Yasmine "geht es danach steil bergab." Doch wie es sich für eine Fotonovela gehört, findet alles schließlich ein gutes Ende und Raphael den passenden Job. "Berufsfindung ist in der Hauptschule ein großes Thema", erzählt Holger Groenewald, von der Diakonie, der an dem Projekt beteiligt ist. "Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist schlecht. Oft haben Jugendliche eine Hemmschwelle, sich beraten zu lassen."

Das Projekt soll diese Ängste abbauen und Jugendlichen Zukunftsperspektiven aufzeigen. Die Fotos haben die Jugendlichen selbst geknipst und auch das Storyboard selbst geschrieben. Nicht ohne Diskussionen. Joseph beispielsweise möchte später selber einmal Profifußballer werden, aus seiner Feder stammt "Raphael" die Hauptfigur, gespielt von Firat. Dabei sei die Mannschaft auch zusammengewachsen, erzählen die Zehntklässler. "Wir waren ja dauernd zusammen. Das hat richtig Spaß gemacht."

Aber nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer und selbst Berufsberater Groenewald mussten als Darsteller herhalten. Und konnten dabei einiges dazulernen. "Jugendliche benutzen einfach andere Sprach- und Bildelemente, als wir Erwachsenen", sagt Projektleiterin Quesada. Dadurch sei die Bildersprache näher an der Welt der Jugendlichen. Die Personen in der Geschichte wirkten authentischer. 800 Exemplare sind gedruckt und sollen in der Schule verteilt und der Rest an anderen Schulen ausgelegt werden

Die Ausarbeitung des Projektes ist bei Quesada gut angekommen und in die Kunstnote der Zehntklässler mit eingeflossen. Eine gute Note mehr auf dem Zeugnis und ein weiterer Schritt in Richtung Traumjob.

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