Räumungsklage: Goldener Ring steht vor dem Aus

Über dem Brauhaus braut sich etwas zusammen. Im August soll die Räumungsklage verhandelt werden.

Düsseldorf. Der Goldene Ring am Burgplatz ist ein Flaggschiff der Düsseldorfer Gastronomie. Vor zwei Jahren übernahm Frankenheim das Haus, wo mehr als 50 Jahre lang Schlösser Alt aus den Zapfhähnen geflossen ist. Doch nun braut sich über dem Brauhaus wieder etwas zusammen. Mit rund 100 000 Euro Miete sollen die beiden neuen Pächter Falk Rass und Mark Raab in Rückstand sein. Nach Informationen der WZ hat die Brauerei eine Räumungsklage gegen die Pächter und ihre Firma "XII Apostel" eingereicht. Die wiederum reagierten prompt: Alle Frankenheim-Mitarbeiter haben im Goldenen Ring inzwischen Hausverbot.

"Wir wollen ein Highlight der Altstadt-Gastronomie werden", hatte Rass angekündigt, als das Gasthaus im Dezember 2008 wiedereröffnete. Damals soll die Brauerei Frankenheim Zusagen gemacht haben, was die Nutzung des Burgplatzes betraf. So soll versprochen worden sein, dass der Goldene Ring auch bei Veranstaltungen auf dem Burgplatz die Bewirtung übernehmen kann. Schriftlich festgelegt wurde das alles aber damals nicht.

Tatsächlich werden fast alle Großveranstaltungen - vom Party-Zelt über Karneval, Jazz Rally bis zum Altstadtherbst - vom Konkurrenten Schlösser beliefert. Und beim Japan-Tag, der von den Düsseldorfer Brauereien gemeinsam gesponsert wird, wurde der Biergarten des Goldenen Rings mit einem Bauzaun abgetrennt. "Das ist uns aber früher auch so gegangen", erklärte Schlösser-Sprecherin Marianne Kock.

Wie der Hausjurist der "XII Apostel" bestätigte, wurde lange über eine gütliche Einigung verhandelt. Man habe sich vorbehalten, die Miete zu kürzen. Bereits seit Januar soll nicht mehr gezahlt worden sein. So sind inzwischen rund 100 000 Euro aufgelaufen. Die Folge waren die Räumungsklage und eine weitere Klage auf Zahlung der ausstehenden Miete.

Uneinigkeit herrscht offenbar auch darüber, wer die Rechte an dem Namen "Im Goldenen Ring" hat. Die sollen sich die "XII Apostel" über eine Partnerfirma beim Europäischen Patent- und Markenamt inzwischen gesichert haben. Das könnte bedeuten, dass der Goldene Ring bei einem Pächterwechsel auch seinen Namen nicht behalten darf.

Frankenheim-Sprecher Bernd Kretzer: "Wir haben lange mit dem Pächter verhandelt und versucht, Alternativen für eine weitere Zusammenarbeit aufzuzeigen. Das ist aber nicht gelungen." Über das Hausverbot für alle Frankenheim-Mitarbeiter sei man sehr verwundert.

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