Düsseldorf Räuber überfallen Drogendealer als Micky-Mäuse

Der angebliche Dealer wurde von dem Quartett in seiner Wohnung überfallen und misshandelt. Die Gruppe war bei dem Überfall sehr brutal vorgegangen.

Symbolbild

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Foto: Andrea Warnecke

Düsseldorf. Die Idee entstand nachmittags bei einem gemeinsamen Umtrunk. Über einen Bekannten hatten vier junge Männer davon gehört, dass es bei einem mutmaßlichen Drogendealer in Derendorf eine Menge zu holen gibt. Nicht nur Rauschgift, auch größere Bargeldbeträge sollte der Mann dort aufbewahren. Gemeinsam beschloss das Quartett, den Mann zu überfallen — mit Micky-Maus-Masken als Tarnung. Seit Dienstag müssen sich ein 28-jähriger Bäcker und ein 33-jähriger Arbeiter wegen schweren Raubes mit Waffen vor dem Landgericht verantworten.

Das Quartett war bei dem Überfall sehr brutal vorgegangen. Das Opfer wurde mit einem Elektroschocker gequält, als es sich wehrte. Außerdem versetzte einer der Angreifer dem Mann einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf. Dabei trug er eine blutende Platzwunde davon, die im Krankenhaus behandelt wurde.

Die Täter erbeuteten 600 Euro Bargeld, eine Uhr für 2575 Euro, Videospiele, Kreditkarten, Handys und einen Fernseher. Die Beute sollen die Vier später untereinander aufgeteilt haben. Zunächst konnte die Polizei nur zwei Verdächtige ermitteln. Sie sind bereits verurteilt, nannten in dem Prozess aber im Rahmen der Kronzeugenregelung die Namen der Komplizen.

Die legten gleich am ersten Verhandlungsstag ein Geständnis ab. Wie der 28-Jährige aussagte, war damals gerade Halloween. Darum sei man darauf gekommen, sich die Masken auf den Kopf zu ziehen, die aus einem Micky-Maus-Heft stammten. Zwei Täter klingelten an der Türe, die das Opfer arglos öffnete. Dann überwältigten die Angreifer den Mann, fesselten ihn mit einer Schnur und räumten die Wohnung aus. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

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