Marokko-Fans feiern in Düsseldorf : Marokkanische Fans feiern friedlich
Düsseldorf Nach dem überraschenden Sieg Marokkos gegen Spanien plant ein Gastronom, das Spiel am Samstag auf der Leinwand zu zeigen.
Die Vorbereitungen auf die nächste große Sause haben bereits begonnen. Jedenfalls bei Badr Haddad. „Ich möchte auf dem Dreiecksplatz eine Leinwand und Lautsprecherboxen aufstellen, um am Samstag das Fußball-Weltmeisterschafts-Viertelfinale Marokko gegen Portugal zu zeigen“, erläutert der marokkanische Fußball-Fan. „Ich habe mit dem Ordnungsamt deswegen Kontakt aufgenommen, aber noch keine Antwort erhalten.“
Der Gastronom, der das „La Grilladine“ betreibt, möchte beim Public Viewing dann auch heiße Getränke anbieten. „Ein Freund von mir hat einen Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt“, erklärt Haddad. „Mit einem zweiten Stand könnten wir Glühwein und auch Tee ausschenken.“ Haddad möchte jedenfalls, dass die nächste marokkanische Siegesfeier auf der Linienstraße und den benachbarten asphaltierten Wegen genauso ausgelassen, aber auch genauso friedlich und ausnahmslos fröhlich abläuft wie die letzte. Der Grund für das Jubelfest war, dass die marokkanische Fußball-Nationalmannschaft nach Verlängerung die favorisierten Spanier beim Elfmeterschießen bezwungen hatte. „Wir haben das Spiel mit 32 Leuten bei mir im Wohnzimmer gesehen“, so Haddad. „Als das 3:0 nach Elfmeterschießen feststand, sind wir sofort alle runter, um auf der Straße zu feiern. Das Gefühl war unbeschreiblich.“
Beim Feiern hat er aber auch die Szenen gesehen, die ihn zur Idee mit dem öffentlichen Rudelgucken gebracht hat. „Der Andrang in den Cafés war extrem groß, die Luft in den Räumen zum Schneiden dick“, so Haddad. „Ich habe zwei Menschen gesehen, die ohnmächtig geworden sind.“ Das könne nicht passieren, wenn man draußen an der frischen Luft Fußball guckt. Der Restaurantbesitzer ist froh, wie die marokkanische Nationalmannschaft bisher abgeschnitten hat und, dass die Düsseldorfer Marokkaner kultivierter sind als die im benachbarten Ausland. „Ich hatte zunächst Angst, dass es zu ähnlichen Randale-Szenen kommen könnte wie in Belgien“, gesteht Haddad. „Aber es war der friedlichste und ausgelassenste Tag meines Lebens.“ Sogar die Polizei habe mitgefeiert, nachdem die Linien-, Eller- und Dreiecksstraße für den Verkehr gesperrt worden war.