Deutschland gegen Spanien : Der WM-Funke springt nicht über
Düsseldorf Nach dem schwachen Auftakt war das zweite Spiel der Fußballnationalmannschaft hochklassig. Beim Public Viewing sprang der Funke jedoch nicht über.
Die Weltmeisterschaft spaltet die Fußballszene auch in Düsseldorf. Die einen geben dem Sport den Vorrang und schauen sich die Spiele in Katar an, die anderen verweigern die übliche Gefolgschaft, weil im Ausrichterland die Rechte von Arbeitsmigranten mit Füßen getreten werden und Homosexualität unter Strafe steht.
So auch beim Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Spanier: Auf der Bolkerstraße stehen 28 Bildschirme auf den Terrassen der Kneipen, an anderen Lokalen hängt deutlich sichtbar ein Schild „Kein Katar in meiner Kneipe“. Auch beim Publikum auf der Bolkerstraße und der Schneider-Wibbel-Gasse, dem spanischen Hotspot, hielt sich die Fußball-Begeisterung in Grenzen. Die Terrassen waren zwar ordentlich gefüllt, doch die Gespräche drehten sich nicht ausschließlich um Fußball.
An der Eisbahn gesteht Sven Dorfner: „Eigentlich wollte ich mir kein WM-Spiel ansehen, aber jetzt stehe ich hier und schaue doch – aber wenn es so verlockend ist wie hier und man Glühwein und Reibekuchen bekommt und quasi nebenbei Fußball gucken kann, dann kann ich nicht widerstehen.“ Dorfner gehörte mit seiner Clique, die eigentlich nur den Weihnachtsmarkt besuchen wollte, zu den wenig mehr als 60 Menschen, die wirklich interessiert auf die große LED-Wand an der Eisbahn schauten. Die meisten anderen interessierten sich mehr für kulinarische als für sportliche Genüsse.