Prozess um verunglücktes 80 000-Euro-Pferd

Charonne war nachts vor ein Auto gelaufen. Besitzer verklagt Reitstall-Chef.

Düsseldorf. Die 25-jährige Mazda-Fahrerin hatte keine Chance. Mitten in der Nacht war das Pferd ihr vor den Wagen gelaufen, trotz eines Ausweichmanövers erwischte sie Charonne am rechten Hinterbein. Dabei wurde der Vierbeiner so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste. Der Tod von Charonne beschäftigt jetzt das Landgericht.

Denn der Besitzer macht den Chef des Reitstalls dafür verantwortlich. Er hätte dafür sorgen müssen, dass der Stall richtig verschlossen ist. Charonne hatte der Geschäftsmann für seine Tochter gekauft. 80 000 Euro hatte das Dressur-Pferd gekostet. Am Tag nach dem Unfall wollte sie eigentlich mit dem Tier an einem Turnier teilnehmen.

Das Unglück geschah gegen 22 Uhr: Charonne lief aus seiner Stall-Box und verließ unbemerkt das Gelände des Reitstalls, auf dem gerade ein Hoffest stattfand. In der Nähe der A 52 bei Lichtenbroich kam es zu der folgenschweren Kollision. Der Tierarzt entschloss sich noch am Unfallort, Charonne zu erlösen.

„Es ist vollkommen unklar, wie das Tier auf die Straße gelangen konnte“, erklärte Rechtsanwalt Rudolf Pellengahr, der den Reitstall-Besitzer vertritt. Selbst wenn der Stall offen war, musste Charonne noch an zwei weiteren Toren vorbei.“ Inzwischen gibt es auch ein neues Gutachten. Darin wird der Wert des Dressur-Pferdes nur auf 45 000 Euro geschätzt. Das Zivilgericht legte den Parteien einen Vergleich nahe. Die wollen sich das überlegen.

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