Nazi-Shirts „Treue, Blut und Ehre“: Prozess um Nazi-Mode in Düsseldorf

Düsseldorf · Immer wieder ist eine verbotene „Mode-Linie“ für Nazis aufgetaucht. Ein Trio soll unter anderem T-Shirts in Düsseldorf vertrieben haben.

Symbolfoto.

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Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Im Düsseldorfer Süden soll die „Mode-Linie“ unter den Anhängern der rechten Szene sehr beliebt sein. Doch die Shirts mit der Aufschrift „Treue, Blut & Ehre“ sind verboten. Trotzdem tauchten sie seit Juni vergangenen Jahres immer wieder auf, auch im Internet wurde dafür geworben. Am Donnerstag sollten sich drei mutmaßliche Neo-Nazis im Alter von 27, 37 und 42 Jahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor dem Amtsgericht verantworten. Doch es erschien nur der jüngste Angeklagte. Und der stritt die Vorwürfe ab.

Im Juni vergangenen Jahres war der 42-Jährige bei einem Fest in Düsseldorf gesehen worden. Da soll er ein weißes Muskelshirt getragen haben. Auf dem rechten Brustbereich war „Treue, Blut und Ehre“ aufgedruckt, auf der linken Seite ein Reichsadler, der in seinen Krallen einen Blätterkranz trug, in dem wiederum die Zahl 18 zu sehen war.

Im November wurde ein
ganzes Lager sichergestellt

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft habe der Mann gewusst, dass es sich dabei um ein Design handelt, das den Kennzeichen von NSDAP und Hitler-Jugend sehr ähnlich sieht. Und das sei von dem Angeklagten auch so beabsichtigt gewesen. 

Im November fand dann in der Wohnung des 42-Jährigen eine Razzia statt. Dabei wurde ein ganzes Warenlager gefunden. Sechs Pullover, fünf Muskelshirts, 15 Shirts und fünf Poloshirts stellten die Fahnder sicher, alle mit dem Aufdruck „Treue, Blut und Ehre“ und dem Reichsadler. Die Waren hatte der Angeklagte offenbar selbst hergestellt und wollte sie auch an Dritte weitergeben.

Nachschub war offenbar
sehr schnell beschafft

Doch es dauerte offenbar nicht lange, bis der Nachschub beschafft war. Zwei Wochen nach der Razzia waren zwei Angeklagte auf einer Party in Hilden wieder mit den verbotenen T-Shirts unterwegs. Im Januar bekam der 42-Jährige erneut Besuch von der Polizei, die wieder verschiedene Kleidungsstücke aus dem Verkehr zog. 

Zum Prozess erschien nur der 27-Jährige. Er soll ein Foto von sich mit einem der T-Shirts bei Facebook eingestellt haben. Das sei aber kaum zu erkennen, verteidigte er sich. Das Foto soll nun bis zum 4. Dezember noch einmal untersucht werden. Dann wird der Prozess fortgesetzt.

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