Düsseldorf Prozess um den Bücherbummel

Grupello-Verlag klagt seine Standmiete ein. Vergleich vor dem Amtsgericht.

Düsseldorf: Prozess um den Bücherbummel
Foto: David Young

Düsseldorf. Nach dem Sturm Ela brauten sich dunkle Wolken über dem Bücherbummel zusammen. Denn einige Teilnehmer kritisierten Organisator Bernd Gossens scharf. Er hätte das Bücher-Festival nicht nur wegen der Sturmwarnung früher absagen sollen. Auch bei der Finanzierung wurde dem Buchhändler aus dem Linksrheinischen mangelnde Transparenz vorgeworfen. Nun hatte das Ganze ein Nachspiel vor dem Zivilgericht.

Bruno Kehrein, Chef des Grupello-Verlages, hatte Gossens verklagt. Am Ende einigten sich beide Parteien auf einen Vergleich. Kehrein bekommt seine Standmiete von 745 Euro zurück. Zufrieden ist er damit nicht.

Er wirft Gossens vor, jahrelang hohe Überschüsse mit dem Bücherbummel erzielt zu haben. Kehrein: „Grund waren unter anderem die angeblichen Standmieten der Stadt.“ Doch die bestätigte der WZ inzwischen, dass überhaupt keine Gebühren für die Veranstaltung erhoben wurden. „Stattdessen hat die Stadt den Bücherbummel auch noch mit 31 500 Euro Zuschuss unterstützt“, so der Kläger. Er schätzt, dass so in zwölf Jahren ein Überschuss von einer halben Million Euro erwirtschaftet wurde. Nachprüfbare Abrechnungen wurden in dem Prozess nicht vorgelegt.

Gossens, der sich Anfang 2015 als Organisator des Bücherbummels zurückgezogen hat, wollte keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben. Kehrein will nicht ausschließen, dass nun weitere Zivilklagen von ehemaligen Ausstellern folgen. Inzwischen wird der Bücherbummel von einem Verein organisiert. si

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