Düsseldorf : Prozess: Freispruch für den „Nazi“ von der Antifa
Skurriles Strafverfahren um Krawall beim Ostermarsch. Polizisten hatten 33-Jährigen offenbar falsch verstanden.
Düsseldorf. Lange schwarze Haare bis auf die Schultern, auf dem Zylinder das Symbol der Friedensbewegung, auf dem Parka der Button von „Düsseldorf gegen Rechts“. Was dem 33-Jährigen vorgeworfen wurde, der am Freitag auf der Anklagebank des Amtsgerichtes saß, passte so gar nicht zu dem Mann, der aus der Haubesetzerszene kommt. Er soll nämlich vor zwei Jahren nach dem Ostermarsch am Rathaus zweimal „Heil Hitler“ gerufen haben.
„Ich bin überzeugter Antifaschist“, erklärte der Angeklagte und bestritt die Vorwürfe energisch. Er hatte selbst an dem Ostermarsch teilgenommen und war dann beim Abschlusskonzert vor dem Rathaus: „Plötzlich kamen von der Bolkerstraße Stühle und andere Gegenstände geflogen. Wir wurden von BVB-Hooligans angegriffen.“ Die Rechtsradikalen aus Dortmund kannten die Demonstranten schon von mehreren Dügida-Veranstaltungen.
Als die Polizei auftauche, löste sich die Auseinandersetzung bald auf. Der 33-Jährige war verärgert, weil die Beamten seiner Meinung nach zu wenig unternahmen, um die rechten Störer festzunehmen. Er ließ sich zu der Bemerkung hinreißen: „Schützt ihr wie jeden Montag die Faschisten?“ und fügte noch den Antifa-Schlachtruf „Alerta, alerta, Antifascista“ hinzu.