Promiboxen: Pfiffe für die Silikonklasse

Rund 3000 Zuschauer verfolgten im Reisholzer Castello das jährliche TV-Trash-Spektakel. Es gab auch mal Pfiffe.

Promiboxen: Pfiffe für die Silikonklasse
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Menge tobt, als die ersten Fäuste das Gesicht des Rappers Trooper da Don treffen. „Los, Legat, hau ihn endlich weg!“, tönt es aus dem Publikum. Doch nicht lange hält die Euphorie, schon bald hört man die ersten Buhrufe, ein Pfeifkonzert wird angestimmt. „Um ehrlich zu sein, habe ich mir mehr Action erhofft, bis jetzt erfüllen die Boxkämpfe nicht meine Erwartungen“, sagt Boxfan Günther Marmer, der eigens für das Spektakel aus Aachen angereist ist.

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Foto: Judith Michaelis

Rapper, Ex-Fußballprofi oder Model - am Samstagabend gibt es beim Promiboxen des Fernsehsenders ProSieben nichts, was es nicht gibt. Neben der Selbstinszenierung der teilnehmenden B- und C-Promis, erwartet die Zuschauer vor Ort sowie am heimischen Fernseher ein Faustkampf, der am Ende viele Erwartungen enttäuscht.

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30 Bilder

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In vier Kämpfen treffen acht mehr oder weniger bekannte Prominente aufeinander. Die Schülerinnen Laura Meinert (17) und Friederike Kraszykowski (18) zücken während des Geschehens im Ring mehrmals ihre Smartphones: „Wir mussten eben erstmal im Internet nachsehen, wieso einige Gesichter sich hier prominent nennen. Aber lustig mit anzusehen ist es, wie leidlich sie versuchen, richtig zu boxen.“

Jan Kralitschka und Christian Tews, beide bekannt durch das Fernsehformat „Der Bachelor“, eröffneten den Abend mit einem fairen Unentschieden. „Warum als Bachelor nicht auch mal Veilchen statt Rosen verteilen?“, witzelt Kralitschka noch vor dem Kampf. Die Damen im Publikum stört der Ausgang des ersten Duells allerdings nicht: Für Simone Hergert, Monika Lieberknecht und Margret Dröhm aus Hilden stand sofort fest, dass sie live vor Ort für „ihren“ Bachelor Jan mitfiebern würden. „Als wir hörten, dass sich die beiden Bachelor hier einen Kampf abliefern, hatten wir das Programm für unseren Samstagabend schon sicher“, schwärmt Margret Dröhm.

Im zweiten Kampf treffen Radiomoderator und Rapper Trooper da Don und Ex-Fußballprofi Thorsten Legat aufeinander, nach sechs bescheidenen Runden erklären die Punktrichter den anscheinend völlig unter Adrenalin stehenden Legat zum Sieger.

Auch die männlichen Boxfans kommen auf ihre Kosten, Fitnessmodel Jordan „Yoga“ Carver und die beliebte Dschungelkönigin Melanie Müller liefern sich in der „Silikonklasse“ einen Zickenkrieg im Ring. Bewundernde Pfiffe sind zu hören, die wohl weniger der Kampfkunst, als den vier schlagkräftigsten Argumenten der Damen galten.

Pfiffe sind etwa von Christoph, Lucas, Andreas und Ivan zu hören. Die vier Düsseldorfer Studenten haben sich bereits am frühen Abend in ihrer Stammkneipe getroffen, um sich auf den Abend einzustimmen. „Ist doch klar, dass man hier keinen Kampf à la Klitschko erwarten darf. Es geht doch um das Spektakel an sich. Wenn sich dann auch noch schöne Frauen boxen, ist es umso witziger“, finden sie.

Besonders freuen sie sich über den Sieg der Blondine aus dem Osten. Doch dass auch bei einem unterhaltsamen Boxabend ernsthafte Verletzungen nicht ausbleiben, zeigt der letzte Kampf des Männermodels Marcus Schenkenberg gegen den Sänger Lucas Cordalis. Schenkenberg, der sich eigens für den Kampf durch Botoxspritzen das Gesicht liften ließ, kugelt sich in der letzten Runde die Schulter aus - der technische K.o. macht seinen Gegner unverhofft zum Sieger.

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