Betreuung in Düsseldorf Probleme bei Kita-Betreuung in Düsseldorf sorgen für Kritik

Düsseldorf · Personelle Engpässe, Infektionswellen und Streiktage führen zu Kita-Schließungen und häufig verkürzten Betreuungszeiten. Besonders hart trifft es aktuell die Familien eines Standortes.

 Diskutieren auf dem Spielplatz an der Eduard-Schloemann-Straße über alternative Betreuungsoptionen (v.l.): Daniela Münstermann, Alessia Ubaldi und Elias Thomas.

Diskutieren auf dem Spielplatz an der Eduard-Schloemann-Straße über alternative Betreuungsoptionen (v.l.): Daniela Münstermann, Alessia Ubaldi und Elias Thomas.

Foto: Armin Ewert

Chronische Personalknappheit, Corona-Infektionen und nun auch noch Streiktage mit Komplett-Schließung: Bei vielen Eltern der städtischen Kita an der Ivo-Beucker-Straße liegen die Nerven blank. „Die Zahl der Kalendertage ohne oder mit deutlich eingeschränkter Betreuung hat jedes vertretbare Maß überschritten“, sagt Alessia Ubaldi, deren Sohn (fast 4) in die Einrichtung in Düsseltal geht. Gemeinsam mit anderen Eltern hat sie eine Tabelle für 2022 und 2023 angelegt. Danach hat im vergangenen Jahr an 30 von 230 Betreuungstagen keine reguläre Betreuung stattgefunden. „Und in diesem Jahr war das bereits an 13 von 49 Tagen der Fall, was einer Quote von rund 26 Prozent entspricht“, meint die berufstätige Mutter, die bei einem großen Düsseldorfer Unternehmen als Logistik-Projektmanagerin arbeitet. Auch in dieser Woche werden wieder nur verkürzte Betreuungszeiten angeboten. Den Erzieherinnen vor Ort machen die Familien, für die Ubaldi spricht, keinen Vorwurf. Sie täten das Menschenmögliche, um die Betreuung aufrechtzuerhalten. Aber das reiche halt immer öfter nicht. „Inzwischen wirkt sich die fehlende Kontinuität insbesondere im U3-Bereich negativ auf die Kinder aus“, sagt Ubaldi. Auch für die Eltern sei die hohe Zahl der Tage mit Ausfällen und verkürzten Zeiten nur noch schwer handhabbar. „Je nach Branche kann man nicht immer wieder beim Chef oder der Chefin anrufen und sich ausklinken oder Termine und Meetings absagen. Und längst nicht jeder hat Großeltern in der Stadt wohnen“, sagt die Mutter.