Pro und Contra: Soll der Eintritt zum Malkastenpark Geld kosten?

Eintrittsgeld für den Malkastenpark? Die WZ-Redakteure Helga Meister und Uwe-Jens Ruhnau sind geteilter Meinung.

Ja, Künstler brauchen Gönner und ein schön gepflegter Park ist den Eintritt wert.

Ein Park-Besuch ist normalerweise gratis. Niemand käme auf die Idee, den Hofgarten zu bewirtschaften und den Gästen Tickets anzudrehen. Der Malkastenpark ist jedoch kein Volksgarten, er gehört den Künstlern.

Die Malkästner sind Privatleute, die das Anwesen ehrenamtlich hegen und pflegen, die der Bevölkerung wunderbare Ausstellungen schenken und selbst ihr Restaurant und ihre Bar durch Kunst an den Wänden zu einem Treffpunkt für Kreative und Intellektuelle machen. So etwas kostet Geld.

Schon jetzt steigen Rowdies über den Zaun und nehmen mit, was nicht niet- und nagelfest ist. Ein Drehkreuz gibt zwar keine absolute Sicherheit, aber es ist zunächst einmal eine Barriere für Diebe und anderes Volk. Wer zwei Euro für den Eintritt zahlt, ist gewillt, den Park zu genießen. Er wird gar nicht daran denken, ihn zu zerstören.

Wichtig ist, dass am Ende die Kasse stimmt. Fördernde Mitglieder, die einen viel höheren Jahresbeitrag als die zwei Euro Eintritt zahlen, dürfen nicht verärgert werden. Trotzdem ist die Idee einen Versuch Wert - auch Kunstförderung braucht Kreativität.

Nein, Parks in der Innenstadt sollten frei zugänglich sein

Richard Wagner hatte in Bayreuth ein besonderes Privileg: Er durftevon seinem Haus Wahnfried aus gleich in den Hofgarten der gräflichenHerrscher. Normalsterbliche beneideten den Meister. Mit der Vergabesolcher Wohltaten ist es nun lange vorbei - es herrscht die Demokratie,Wagner ist tot, der Park öffentlich.

In Düsseldorf geschieht nun Außergewöhnliches: Der Park hinter demMalkasten wird hergerichtet - unter anderem mit satten 726 000 Euro ausder Schatulle von Stadt, Land und NRW-Stiftung - und nur einemeingeschränkten Kreis zugänglich gemacht. Nämlich all jenen, die dafürzwei Euro bezahlen. Das ist schon ein Ding, denn immerhin kommt dieseRegelung von einem Künstlerverein - und Künstler sollten dochVerteidiger der Freiheit sein, die soziale Unterschiede nicht ebenschätzen oder sie zumindest nicht fördern. Offenbar aber soll genau dasgeschehen: Ein gewisses fragwürdiges Publikum soll den schönenJacobi-Park nicht genießen. Dass auf diese Weise Menschenausgeschlossen werden, die es nicht so dicke haben, ist mehr als einMakel.

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